Die UBS schafft Gewissheit: Auch das Schweizer Geschäft der übernommenen Credit Suisse wird in den Konzern integriert.

Die UBS hat im zweiten Quartal – wie erwartet – einen durch die Übernahme der Credit Suisse (CS) aufgeblähten Reingewinn von 29 Milliarden Dollar ausgewiesen. Die Grossbank konnte dabei die Quote ihres harten Kernkapitals (CET1) bei stabilen 14,4 Prozent halten, wie das Institut am Donnerstag vermeldete.

Dies, während die übernommene Credit Suisse (CS) im selben Zeitraum einen Vorsteuerverlust von 4,3 Milliarden Franken auswies, wenn die Effekte der Übernahme ausgeklammert werden.

Sergio Ermotti folgt seinem Basiszenario

Ebenfalls am heutigen Donnerstag hat die UBS-Führung um CEO Sergio Ermotti Gewissheit über die Zukunft der CS geschaffen. Ermotti folgt dabei seinem «Basisszenario» und lässt auch das Schweizer Geschäft der übernommenen Bank vollständig integrieren.

Das Ende der traditionsreichen Grossbank kommt allerdings nicht sofort: Gemäss den Integrationsplänen werden die UBS und die Swiss Bank der CS bis zum geplanten rechtlichen Zusammenschluss im Jahr 2024 als getrennte Gesellschaften operieren.

Spinoff vom Tisch

Die Marke Credit Suisse und die Geschäftstätigkeiten werden bis bis zur Migration in die UBS-IT fortgeführt. Hier nannte die UBS als «voraussichtlichen» Zeitpunkt das Jahr 2025. Die Migration gilt als äusserst komplex. Ziel der Grossbank ist es dabei, den Übergang für die Kundinnen und Kunden möglichst reibungslos zu gestalten.

Ein «Spinoff» der CS Schweiz mit einem möglichen Verkauf an die Börse ist damit definitiv vom Tisch. Die UBS hat diese Option nach eigenen Angaben gründlich geprüft; sie ist dabei zu Schluss gelangt, dass die Schweizer Bank zu kämpfen gehabt hätte, unter anderen an einer geringen Profitabilität und einer letztlich zu geringen Grösse.

Mehr und schneller sparen

«Unsere Entscheidung zur Credit Suisse Schweiz beruht auf einer eingehenden Prüfung aller möglichen Optionen», kommentierte UBS-Chef Ermotti den Entscheid. Das Ergebnis der Analyse sei aber eindeutig gewesen. «Eine vollständige Integration ist für die UBS, unsere Anspruchsgruppen und die Schweizer Wirtschaft die beste Lösung», so Ermotti. Wettbewerbsrechtliche Probleme sieht er für den hiesigen Markt keine; die kombinierte UBS werde nur über das drittgrösste Filialnetz in der Schweiz verfügen.

Zu dem zu erwartenden Stellenabbau auch hierzulande äusserte sich die UBS am Donnerstagmorgen nicht. Allerdings will die Grossbank mehr und schneller sparen: Das Sparziel von 8 Milliarden Dollar bis 2027 wurde auf Kostensenkungen von 10 Milliarden Dollar bis ins Jahr 2026 verschärft.

 

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