Genfer Vermögensverwalter setzt Ausrufezeichen
Von Sarah Praetorius
Der Genfer Vermögensverwalter Alba Investment Partners (AIP) hat einen neuen Kreditfonds aufgelegt. Der Alba Investment Partners Credit Opportunities Fonds wurde am 15. Mai auf den Markt gebracht, wie
Recherchen von finews.ch zeigen.
Der Fonds basiert auf einer Strategie, die eine Bottom-up-Fundamentalanalyse bei der Kreditauswahl mit einer Top-down-Makroanalyse zur Steuerung des Risikomanagements kombiniert. Das Letztere wird durch ein Overlay von Derivaten umgesetzt. Ziel der Strategie ist die Maximierung der Rendite bei gleichzeitiger Kapitalerhaltung im Bereich liquider Kreditmärkte weltweit, mit einem Schwerpunkt auf Europa.
Die Long-Short-Kreditstrategie hat eine Long-Positionierung, während das Netto-Kreditengagement zwischen 0 und 60 Prozent liegt. Das Renditeziel liegt zwischen 10 und 12 Prozent. Die Struktur des Fonds ähnelt einem Private-Equity-Portfolio mit 20 bis 30 ausgewählten, überzeugenden Kreditpositionen. Der Flaggschifffonds ist eine Fortführung einer Strategie, die das Team zuvor gemeinsam im Single-Family-Office B-Flexion verwaltet hat.
Paradigmenwechsel im Kreditmarkt
«Nach einem Jahrzehnt niedriger Zinsen und geringer Kreditspread-Differenzierung, weitgehend getrieben durch Interventionen der Zentralbanken, erleben wir nun einen Paradigmenwechsel. Geopolitische Spannungen, anhaltende Inflation, der Klimawandel und demografische Herausforderungen durch eine alternde Bevölkerung verändern das makroökonomische Umfeld grundlegend. Diese neue Volatilität und
Spreaddifferenzierung schaffen ein fruchtbares Umfeld für eine opportunistische Kreditstrategie wie die unsere. Unser Ziel ist es, aktienähnliche Renditen durch Kreditinvestments zu erzielen, dabei aber ein
Risikoprofil beizubehalten, das der vorrangigen Stellung von Kredit gegenüber Eigenkapital in der Kapitalstruktur entspricht“, sagte Mitgründer Guillaume Di Liberatore.
Vom grössten Single-Family-Office der Schweiz zur eigenen Boutique
Die drei Gründungspartner Guillaume Di Liberatore, Luigi Mantrino und Stefano Tittarelli gründeten AIP im Juli 2024, nachdem sie eines der größten Single-Family-Offices Europas, B-Flexion, verlassen hatten. B-Flexion ist das grösste Single-Family-Office der Schweiz mit geschätzten Vermögenswerten in Höhe von 9,39 Milliarden Franken. Die Entstehung des Unternehmens geht auf den Verkauf des biopharmazeutischen Unternehmens Serono an Merck KGaA im Jahr 2007 für 13 Milliarden Dollar zurück.
Im Dezember des vergangenen Jahres wurde AIP von der FINMA als Verwalter kollektiver Vermögen zugelassen.
Mit Blick in die Zukunft erklärt das Team, dass es beabsichtigt, seine Boutique weiter auszubauen, indem es eine Strategie erneut einsetzt, die sich bereits in der Vergangenheit als differenziert und erfolgreich erwiesen hat.