Luxemburger Privatbank holt Schweizer Historiker mit Finanzkarrriere

Quintet Private Bank hat einen neuen Verwaltungsratsvorsitzenden. Er hat sich in den letzten Jahrzehnten intensiv mit der Schweizer und der internationalen Bankenregulierung und dem Risikomanagement befasst – als Akademiker und Praktiker.

Ein in der hiesigen Bankenszene immer noch vertrauter Name wird Vorsitzender des Verwaltungsrats einer hierzulande etwas weniger bekannten Luxemburger Bank. Gemäss einer Mitteilung vom Mittwoch hat Hugo Bänziger sein neues Amt bei der Quintet Private Bank am 10. Juni angetreten.

Bänziger folgt auf Rory Tapner, der von 2020 bis Ende 2024 Vorsitzender des Quintet-Verwaltungsrats war.

EBK, Credit Suisse und Deutsche Bank

Bänziger kann auf jahrzehntelange Erfahrung in der Bankbranche zurückblicken. Er begann seine Laufbahn 1983 bei der Eidgenössischen Bankenkommission (einer Vorläuferbehörde der Finma) und war ab 1985 für die Credit Suisse in Zürich und London tätig.

1996 wechselte er zur Deutschen Bank, wo er zuletzt sieben als Jahre als Chief Risk Officer und Vorstandsmitglied verantwortlich für das Risikomanagement, die Kapitalsteuerung, das Treasury sowie die Bereiche Recht und Compliance war.

Dissertation zum Bankengesetz

Bemerkenswert ist Bänzigers akademischer Werdegang. Er hat in moderner Geschichte und Verfassungsrecht an der Universität Bern abgeschlossen, wo er auch promovierte – und sich sinnigerweise in seiner Dissertation mit der Entstehung des Bankengesetzes (das erstmals behördliche Vorgaben zum Eigenkapital machte) nach der Bankenkrise von 1933 befasste. Das breite, auch historisch fundierte Wissen Bänzigers dürfte für Quintet zentral gewesen sein. 

Bernard Coucke, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats von Quintet, kommentiert: «Hugo bringt eine einzigartige Kombination aus Expertise und Erfahrung, einer echten Leidenschaft für unsere Branche und einen kompromisslosen Anspruch an Exzellenz mit zu Quintet.» Bänziger soll wesentlich dass beitragen, «dass Quintet sein langfristiges Potenzial über Konjunkturzyklen und Generationen hinweg erschliesst».

Das Institut mit Hauptsitz in Luxemburg und Niederlassungen in ganz Europa (früher auch in der Schweiz) wurde 1949 gegründet und zählt sich «zu den führenden Privatbanken für vermögende Privatpersonen und deren Familien sowie für eine breite Palette institutioneller und professioneller Kunden, darunter Family Offices, Stiftungen und Asset Manager».