Worauf Pictet im kommenden Jahr setzt
Anastassios Frangulidis, der Chefstratege bei Pictet Asset Management Zürich und Head of Swiss Multi Asset, zieht ein positives Fazit des zu Ende gehenden Jahres. «Trotz der vielen überraschenden Entwicklungen war es eigentlich ein gutes Jahr», sagte er beim Marktausblick der Privatbank am Donnerstag im Hotel Baur au Lac.
Der starke Franken habe die Performance in vielen Asset-Klassen gedrückt. So habe etwa der S+P-Index in Lokalwährung um 16 Prozent an Wert gewonnen, aber nur um 2 Prozent in Schweizer Franken.
Jahresgewinner war Gold mit einer Performance von 36 Prozent in Franken gerechnet. «Die US-Aktien sind inzwischen mit einem P/E von 23-fach hoch bewertet. Mit Blick nach vorn rechnet er insbesondere bei den grossen Tech-Schwergewichten mit einer nachgebenden Bewertung und einer unterdurchschnittlichen Performance. «Das wird aber noch nicht im kommenden Jahr passieren», sagt der Chefstratege.
Die Leitzinsen seien derzeit höher als im vergangenen Jahrzehnt. Frangulidis rechnet mit weiteren Senkungen in den USA und Grossbritannien und einem stabilen Niveau in der Eurozone. Dass es in der Schweiz keine Negativzinsen gebe, sei einer der wenigen Punkte gewesen, bei denen er in seiner Prognose vom Juni daneben gelegen habe, betonte er. «Die Zinsniveaus sind aufgrund der weiter vorhandenen Kerninflation nicht im expansiven Bereich. Das trifft nur für die Schweiz nicht zu», sagte er.
Wachstumsabschwächung in den USA
Für die USA zeichnet Frangulidis ein gemischtes Bild und rechnet mit einer moderat positiven Performance. Die Binnennachfrage sinke und die Arbeitslosenquote steige. Letztere werde durch die Immigrationspolitik noch gedrückt. Durch die Abschottung gegen Migranten und die Deportationen seien dem US-Arbeitsmarkt rund 1 Millionen Arbeitskräfte entzogen, bzw. vorenthalten worden. Eine Verknappung des Arbeitskräfte-Angebots werde zu steigenden Löhnen und Inflation führen.
Europäische Akten seien im Vergleich günstiger bewertet. «Die Wachstumsdifferenz zwischen dein USA und Europa wird kleiner werden und auch die Schwellenländer wachsen stärker.»
Der Obligationenmarkt sei aus Schweizer Sicht wenig attraktiv. Hier verweist er vor allem auf die weiter erwartete Frankenstärke. Bevorzugt würden qualitativ hochwertige Unternehmensanleihen und Schwellenländer-Schuldtitel.
Europa könnte positiv überraschen
Aktien würden weiter von Liquidität Unternehmensgewinnen profitieren. Hier wird eine Übergewichtung trotz der hohen Bewertungen empfohlen, wobei Schwellenländer- und Schweizer Aktien bevorzugt werden. «Aber auch Europa könnte positiv überraschen.» Das Thema KI bleibe weiterhin intakt.















