Das als UBS-Spin-off gestartete Unternehmen Chain IQ hat eine digitale Plattform für ihr Beschaffungswesen lanciert. Von den Skaleneffekten profitieren mehrere Grossbanken sowie Firmenkunden.

Um die Firma Chain IQ ranken sich einige Gerüchte, weil das in Zürich ansässige, aber global tätige Unternehmen verhältnismässig wenig zu seiner Geschäftsentwicklung kommuniziert. Ertragszahlen sind nach aussen keine bekannt.

Entstanden vor vier Jahren aus einem Spin-off der Schweizer Grossbank UBS, ist es im Bereich des Beschaffungs- und Beratungswesens (Business Procurement Outsourcing, BPO) tätig. Es beschäftigt insgesamt 300 Personen, 80 davon in der Schweiz.

Namhafte Banken als Klientel

Das Unternehmen verfügt mittlerweile über mehr als 30 Grosskunden, die ein Einkaufsvolumen von insgesamt rund 35 Milliarden Franken generieren, wie CEO Urs Dogwiler entsprechende Informationen bestätigte.

Neben der UBS gehören inzwischen auch die Credit Suisse, BNP Paribas sowie der US-Asset Manager Guggenheim Partners zur Klientel. Vom gesamten Einkaufsvolumen entfallen rund 40 Prozent auf Finanzinstitute, 25 Prozent auf Industriefirmen, 15 Prozent auf Gastronomie-Konzerne sowie 20 Prozent auf weitere Bereiche.

Für drei globale Grosskonzerne verantwortet Chain IQ bereits ein mehrjähriges BPO, und im Wachstumsmarkt Asien betreut das Unternehmen aktuell sechs Kunden, darunter den Singapurer Landentwickler Surbana Jurong.

Beratermandat der UBS

Claudio Cisullo 525

Hauptaktionär von Chain IQ ist der Schweizer Unternehmer und mehrfache Firmengründer Claudio Cisullo (Bild oben). Er startete seine Karriere vor mehr als 30 Jahren im IT-Bereich und hatte später unter anderem ein Beratermandat bei der UBS, aus dem sich das Chain-IQ-Projekt ableitete, wie auch finews.ch berichtete. Darüber hinaus sitzt er seit 2013 im Verwaltungsrat des Schweizer Medienhauses Ringier.

Im Rahmen seiner ‹Digitalization Roadmap 2020› hat Chain IQ in diesem Jahr eine App und Plattform namens «Smart Joint Sourcing» (SJS) entwickelt, die es erlaubt, die verschiedenen Beschaffungs-Initiativen weltweit über alle Kunden digital zusammenzuführen und sie gebündelt am Markt auszuschreiben. Diesen Prozess nun mittels einer App zu digitalisieren und den Kunden zugänglich zu machen, ist für Beschaffungsbedürfnisse, die das Tagesgeschäft der Kunden (Indirect Spend) unterstützen, eine Neuheit.

Enorme Einsparungen

«In den für Grosskonzerne von Chain IQ durchgeführten ‹SJS-Events›, bei denen die Einkaufsvolumen über e-Auktionen ausgeschrieben werden, lassen sich Einsparungen von 15 Prozent bis zu 30 Prozent generieren», so Chain-IQ-Chef Dogwiler weiter, wobei dieser Prozess nur für Firmen mit einem jährlichen Indirect-Spend-Volumen von mindestens 200 Millionen Franken anwendbar ist.

Die in das System integrierte «Künstliche Intelligenz» ermöglicht eine gemäss Firmenangaben effiziente Steuerung, Genehmigung und Abwicklung aller Sourcing- und Beschaffungs-Anfragen. Zugleich lassen sich repetitive Prozesse automatisieren und die gesamten Daten für Analysezwecke und Quervergleiche weiterverwenden.

Expansion nach Shanghai

Shanghai

Chain IQ unterhält mittlerweile zwölf Geschäftsstellen verteilt auf vier Kontinente respektive in 20 Ländern. Nebst den insgesamt sechs Hauptstandorten Zürich, London, New York, Singapur, Mumbai und Bukarest sowie Abteilungen in Stamford, Chicago, Hongkong, Sydney und Tokio, ist das Unternehmen nun daran, eine Niederlassung in Shanghai (Bild oben) zu eröffnen.

«Wir bauen unseren Ansatz für den kooperativen Einkauf kontinuierlich aus. Im Hinblick auf die weitere Expansion erfolgt dies stets mit einem Fokus auf die Einhaltung aller kartellrechtlichen Anforderungen. Unsere ‹Digitalization Roadmap 2020› und die daraus abgeleiteten Produkte unterstützen uns in sämtlichen Arbeitsschritten», sagte Dogwiler.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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