Der vor allem auf den Bereich Healthcare spezialisierte Schweizer Vermögensverwalter hat im ersten Halbjahr 2022 unter der Marktentwicklung gelitten. Jetzt verlagert Bellevue Asset Management den Fokus.

Der in Küsnacht bei Zürich ansässige Asset Manager Bellevue hat im ersten Halbjahr 2022 einen Gewinneinbruch um 36 Prozent auf 14,3 Millionen Franken hinnehmen müssen. Die negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten hätten die betreuten Kundenvermögen deutlich geschmälert, teilte das Unternehmen am Donnerstag weiter mit.

Durch die anhaltenden Marktverwerfungen reduzierten sich die betreuten Kundenvermögen um 25 Prozent auf 9,6 Milliarden Franken, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag hiess. Dank der stabilen Kundenbasis habe es nur geringe Vermögensabflüsse gegeben.

Hoher Anteil an Buchverlusten

Der Ertrag sank gegenüber der Vorjahresperiode um 36 Prozent auf 46,8 Millionen Franken. Rund 40 Prozent des Minus' stammt aus unrealisierten Buchverlusten auf eigenen Produkten sowie Finanzanlagen.

Auf der Kostenseite wurde Dank des «unternehmerischen Entschädigungsmodells» bei den Löhnen eine Reduktion um 32 Prozent auf 27,6 Millionen erreicht. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) kam auch deswegen bei 59,1 Prozent zu liegen.

Fokus auf Private Markets

Der 2019 lancierte Bereich «Bellevue Private Markets» habe sich erfreulich entwickelt, war weiter zu erfahren. Damit partizipiert Bellevue gemäss eigener Einschätzung an einem strukturellen Wachstumsmarkt und schärft sein Profil als spezialisierter Asset Manager. Neu konzentriert sich Jan Kollros auf das operative Management des neu geschaffenen Geschäftssegments. Von seinen Aufgaben in der Gruppengeschäftsleitung wird er per 1. September entbunden.

Der Bereich «Direktanlagen» umfasst einen Investorenclub für vermögende Privatpersonen sowie ausgewählte Institutionen. Der Fokus liegt auf Minderheits-Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen in deutschsprachigen Europa. Hier sei der Investorenkreis weiter ausgebaut worden, und man habe eine vielversprechende Pipeline für Neubeteiligungen aufgebaut, war weiter zu erfahren.

Ausbau bei Flaggschiff-Produkt

In Deutschland hat Belleuve unterdessen die übernommene Firma Starcapital integriert. Die Qualität und das Wachstum von bestehenden Produkten werden weiterentwickelt. So sollen beim «Flaggschiff-Produkt» BB Biotech die Kernkompetenzen des Anlageteams im Jahresverlauf mit Experten verstärkt werden.

Das Management geht weiterhin von einem sehr volatilen Marktumfeld aus. Eine frühzeitige Erholung sei abhängig von der Inflation und dem Zinsniveau, hiess es.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.84%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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