Die Kryptobörse Binance ist das jüngste Ziel der US-Regulierungsbehörden. Der Fall ist ein weiterer Schlag für die Kryptowährungs-Industrie – und führt zu starken Kursverlusten.

Die Spannungen zwischen Kryptowährungs-Unternehmen und US-Regulierungsbehörden haben ein neues Crescendo erreicht. So hat die US-Finanzaufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) Klage gegen die weltgrösste Kryptobörse Binance und deren Chef Changpeng Zhao eingereicht.

Dem Binance-Eigentümer «CZ» und drei Unternehmen, die die Plattform betreiben, werden zahlreiche Verstösse gegen US-Finanzmarktregeln vorgeworfen. Die Handelsplattform Binance betreibe ein bewusst intransparentes Geschäft und biete Dienstleistungen ohne die nötige Zulassung für den US-Finanzmarkt an, heisst es unter anderem.

Schwere Vorwürfe

Ausserdem wird der Krypto-Plattform vorgeworfen, ineffiziente Compliance-Kontrollen zu haben und keine Verfahren zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung eingeführt zu haben. Der Binance-Chef hat mittlerweile die Vorwürfe zurückgewiesen. Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum reagierten auf die Berichte dennoch mit starken Kursverlusten.

Das Vorgehen der CFTC ist ein weiterer Schlag gegen die Kryptobranche in den USA, zumal ein US-Bundesgericht am Montag auch den geplanten Verkauf der insolventen Kryptobank Voyager für 1,3 Milliarden Dollar an den US-Ableger von Binance gestoppt hatte.

Verfahren verschärft

Experten zufolge könnte der Streit mit der US-Derivateaufsicht dazu führen, dass die CFTC von Binance im Rahmen eines möglichen Vergleichs die Einstellung des Geschäftsbetriebs in den USA verlangt. Dies ist allerdings nur ein kleiner Teil des Gesamtgeschäfts und macht Schätzungen zufolge weniger als 5 Prozent des weltweiten Geschäfts von Binance aus. Für das Unternehmen wäre es dennoch ein Reputationsschaden.

Nach dem spektakulären Zusammenbruch der Kryptobörse FTX haben die US-Aufsichtsbehörden ihre Durchsetzungsmassnahmen gegen Krypto-Unternehmen deutlich verschärft. In den vergangenen Wochen und Monaten ist die SEC unter anderem gegen Krypto-Grössen wie Coinbase, Kraken, Paxos und Binance vorgegangen.

Kein Regulierungsrahmen

Allerdings haben die USA immer noch keinen umfassenden Regulationsrahmen speziell für die Kryptoindustrie geschaffen und verlassen sich stattdessen auf bestehende Wertpapier- und Rohstoffgesetze. Dies wiederum frustriert Krypto-Unternehmen, die in Konflikt mit den US-Behörden geraten oder geraten sind.

Erst letzte Woche hat die US-Börsenaufsicht SEC eine Warnung an Investoren herausgegeben, dass Kryptowährungsangebote auf dem US-Markt illegal sein könnten, da sie nicht bei der Aufsichtsbehörde registriert sind. Zudem hat die in New York gelistete US-Kryptobörse Coinbase von der SEC eine sogenannte Wells Notice erhalten. Damit informiert die Behörde Unternehmen und Privatpersonen über eine mögliche Durchsetzungsmassnahme.

Im Visier

Coinbase geht davon aus, dass sich die Vorwürfe unter anderem auf den Staking-Service Coinbase Earn und den Spotmarkt von Coinbase beziehen. Das Unternehmen erklärte, dass die Mitteilung auf mehrere Vorschläge folgte, die es an die SEC bezüglich Registrierung gemacht habe, auf die die SEC aber letztlich nicht reagiert habe.

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