Die Commerzbank Schweiz legte in den letzten Jahren ein furioses Wachstum hin. Warum sie nun erstmals kürzer treten muss.

In einem Umfeld von Strukturkrise und Sparübungen im Swiss Banking fiel die Schweizer Tochter der deutschen Commerzbank ganz schön auf: Seit 2011 stösst diese mit Macht ins hiesige Firmenkundengeschäft vor, bolzt Volumen, Filialen, Mitarbeiter.

Allein 2014 konnte die Commerzbank Schweiz ihr Geschäftsergebnis in den Fokus-Sparten Investmentbanking und Firmenkundengeschäft verdoppeln. Dieses Jahr wollte Schweiz-Chef Marc Steinkat noch einen draufsetzen, wie er letzten März verkündete: Bis Ende 2015 sollte demnach die Anzahl Mitarbeiter von 140 auf 200 steigen, die Bank bis im Jahr 2017 schwarze Zahlen schreiben.

Kosten im Vordergrund

Wie Steinkat an einer Medienkonferenz am Donnerstag ausführte, lässt sich dieses Tempo angesichts des Tiefzinsumfelds und der politisch instabilen Lage nicht mehr aufrechterhalten.

Stattdessen, sagte Steinkat, stünden nach dem Wachstumschub nun die Überarbeitung von Prozessen und Kosten im Vordergrund. Damit bleibt es bei der Commerzbank vorläufig bei den mittlerweile 130 Angestellten. Der Breakeven soll in drei Jahren, also 2018 erfolgen, wie es weiter hiess.

Der Zentrale gefällts

Gleichzeitig verwies der Schweiz-Chef darauf, dass es der Bank gelungen sei, in der Schweiz in den letzten zwölf Monaten rund 450 neue Firmenkunden zu gewinnen.

Immerhin sind das Zahlen, die auch Steinkats Chef Markus Beumer, zuständig für die Mittelstandsbank beim deutschen Finanzkonzern, gefallen. «Mit solchen Erfolgen an der Kundenfront darf die Schweizer Tochter auch erst in fünf Jahren schwarze Zahlen schreiben», betonte er.

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