Pierre-Olivier Bouée, Chief Operating Officer der Credit Suisse, verliert zwei Vertrauensleute, wie Recherchen von finews.ch ergaben.

Der in Zürich stationierte Head of Operations, Gary Bullock verlässt die Credit Suisse (CS) und heuert beim indischen Outsourcing-Giganten Wipro an, wie zwei unabhängige Quellen gegenüber finews.ch erklärten.

Das in Bangalore domizilierte Unternehmen ist seit mehr als einem Jahrzehnt ein enger Geschäftspartner der Credit Suisse, wenn es darum geht, Arbeiten aus der teuren Schweiz in Niedriglohnländer zu verlagern, namentlich in den Bereichen der Infrastruktur und Technologie.

Enormer Einfluss

Selbst in Bankkreisen ist eher wenig bekannt, dass der Brite Bullock CS-intern einen enormen Einfluss besitzt, zumal er direkt an Chief Operating Officer (COO) Pierre-Olivier Bouée rapportiert – er wiederum ist einer der engsten Vertrauten von CS-Chef Tidjane Thiam.

Bouée, intern oftmals auch «Fred» genannt, aufgrund einer gewissen äusseren Ähnlichkeit mit der Comic-Figur «Fred Feuerstein», hat seit einiger Zeit den Auftrag, rund 4,2 Milliarden Franken an Kosten aus der Banken «herauszunehmen».

Noch ein Abgang

Bouée muss indessen nicht nur den Abgang Bullocks verschmerzen, sondern ist auch noch mit der Kündigung von Chief Data Officer Colin Hall konfrontiert, der Ende September 2017 die Bank verlässt, um – angeblich – mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Ein Sprecher der CS wollte zu den Abgängen keine weiteren Angaben machen.

Bullock, von der Barclays Bank kommend, wurde 2009 zunächst engagiert, um den Bereich Operations in der Investmentbank zu leiten. Er erhielt jedoch ab 2012 erheblich mehr Einfluss, als die CS die Operations-Bereiche der Privatbank und der Investmentbank zusammenlegte, und ihn zum Chef dieser Abteilung ernannte.

Als Nachfolgerin eine Top-Managerin

Die Nachfolge Bullocks tritt Nicola Kane an, bisher seine Stellvertreterin, die damit zu den höchsten Frauen innerhalb der Schweizer Grossbank avanciert. Auch sie wird direkt an Bouée rapportieren.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.63%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.17%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.08%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.5%
pixel