Wie angekündigt hat die UBS im wichtigen Deutschlandgeschäft letztes Jahr einmal mehr rote Zahlen geschrieben. Doch damit soll nun definitiv Schluss sein.

UBS-Deutschland-Chef Thomas Rodermann hatte letzten April vorgewarnt. Das Jahr 2016, sagte er damals, habe abermals mit einem Verlust geendet. Nun zeigt der kürzlich veröffentlichte Geschäftsbericht, wie die Rechnung für die grösste Schweizer Bank im Nachbarland aussieht: Im letzten Jahr fiel ein Vorsteuerverlust von 71 Millionen Euro an; das Zinsergebnis beläuft sich auf 12 Millionen, das Provisionsergebnis auf 167 Millionen Euro.

Wie gewohnt wird der Verlust durch die Schweizer Konzernmutter ausgeglichen.

Die im Bereich Wealth Management verwalteten Kundengelder sind derweil weiter gestiegen. Die deutsche «Börsen-Zeitung» (Artikel bezahlpflichtig) schätzte die Vermögen auf mehr als 40 Milliarden Euro, gegenüber gut 32 Milliarden Euro im Vorjahr.

Kosten der Europabank geschultert

Indes, mit 2015 sind die Resultate nicht mehr vergleichbar, da die UBS Deutschland bereits in der Ende 2016 gegründeten «Europabank» UBS Europe SE aufgegangen ist. Unter jener Holding fasst der Bankkonzern das gesamte Wealth-Management-Geschäft des Kontinents zusammen. Die UBS Europe hat vor allem als Rechtskonstrukt Bedeutung. Sie erlaubt es den Schweizern etwa, Banklizenzen in diversen europäischen Ländern einzusparen.

Mit der Verschmelzung hat das Deutschland-Geschäft auch einen Teil der Kosten der Europagesellschaft übernommen – dies war mit ein Grund für den Verlust im letzten Jahr, wie berichtet wurde.

«Berechtigter Druck»

«Noch einmal, und dann nimmermehr» heisst es jetzt wohl aber für die UBS wie im Märchen. Denn Deutschland-Chef Rodermann, der neu auch für die in Frankfurt angesiedelte UBS Europe zuständig ist, hat bis Ende 2017 den Breakeven versprochen. Wie die Bank nun gegenüber der «Börsenzeitung» präzisierte, will das Institut in diesem Markt «spätestens ab 2017» nachhaltig profitabel sei.

Der «berechtigte Druck», die Gewinnzone zu erreichen, komme dabei nicht nur von der Konzernmutter, sondern auch von der Bankenaufsicht, wie Rodermann letzten Frühling ausführte.

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