Die Finanzkraft des Schweizer Hedgefonds-Managers Rudolf Bohli ist überraschend bescheiden. Dadurch erhärtet sich der Eindruck, dass der Mann, der die Credit Suisse aufspalten will, recht hoch pokert. 

Die Ambitionen von Rudolf Bohli (Bild oben) stehen umgekehrt proportional zu seinen finanziellen Mitteln, wie die «NZZ am Sonntag» (Artikel bezahlpflichtig) feststellt. Er gibt an, seine Firma RBR Capital Advisors verfüge über Aktiven von rund 250 Millionen Franken. Der Abschluss seines Hedge-Funds RBR European Long Short weist Ende Juni 2017 aber nur ein Vermögen von 46,1  Millionen Franken aus.

Auf Curaçao und den Cayman Inseln sind zwei weitere Fonds domiziliert. Sie listen per 19. Juni 2017 Aktiven von 10 und 55 Millionen Dollar auf. Das ergibt insgesamt 110 Millionen Franken – für einen Hedgefonds eher bescheiden, wie die Zeitung schreibt. Ob die Finanzkraft der Fonds mit Fremdkapital erhöht wurde, war bei RBR nicht zu erfahren.

Marktwert verdoppeln

Der Zürcher Rudolf Bohli will, wie seit Anfang dieser Woche bekannt ist, die Credit Suisse zerschlagen und in drei Teile aufspalten. Dadurch soll sich der Marktwert der Grossbank in weniger als zwei Jahren von heute 40 auf rund 80 Milliarden Franken verdoppeln.

Um dies zu erreichen, will Bohli die abzuspaltende Investmentbank in New York oder London an die Börse bringen, wie der Investor in einem Brief an die CS-Aktionäre ausführte. Auch das Geschäft mit institutionellen Anlegern soll «als unabhängige Firma» an die Schweizer Börse gebracht werden.

Bohli will zudem die CS zur führenden «digitalen Bank» machen, mit einer einzigen elektronischen Plattform, die neu zu kreieren sei.

 

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