Ziel der Reorganisation war, reiche und superreiche Kunden in Europa und den Emerging Markets aus einer Hand bedienen zu können. Doch genau dieser Plan sorgte für interne Reibereien. Denn das UHNWI-Geschäft liegt in den Händen von Josef «Joe» Stadler. Dieser und Raphael seien in der Vergangenheit mehrfach aneinander geraten, erfuhr finews.ch aus UBS-Kreisen.

Eine Stärkung von Stadler

Nun scheint es, dass mit Zeltners Austritt aus der UBS Raphael seinen Rückhalt in der Bank verloren hat und darum die Konsequenzen gezogen hat. Zumal die UBS bei der Präsentation ihrer Resultate von 2017 als oberste Managementpriorität die Vereinheitlichung des UHNWI-Geschäfts genannt hat, was auf eine Stärkung von Stadlers Position hinausläuft.

Bezüglich Performance hatte Raphael wohl auch nicht das beste Jahr vorzuweisen: Nach anhaltenden Geldabflüssen konnten seine beiden Wealth-Management-Einheiten zum Jahresende eine Nettoneugeldzunahme von nur 2,3 Milliarden Franken erzielen. Zugute zu halten ist Raphael, dass insbesondere das Schwellenland-Geschäft hochprofitabel ist und gemessen an der Grösse einen überproportionalen Gewinnbeitrag im Wealth Management leistet.

Novakovic nun Nummer 3

Nun zeigt sich, dass mit Zeltners Abgang eine ganze Reihe von Veränderungen im Wealth Management zusammenhängen – und die Gewinner dieser Veränderungen sind Martin Blessing und Tom Naratil als Co-Chefs der neuen Supereinheit Global Wealth Management und Christine Novakovic.

Sie ist nun als Europa- und Schwellenmarkt-Chefin unvermittelt zur Nummer 3 im strategisch grössten und wichtigsten Geschäft der UBS aufgestiegen; sie teilt sich diese Position mit Edmund Koh, dem Chef Wealth Management Asien.

Steile Karriere mit Halt bei der UBS

Für Novakovic ist der Aufstieg mehr als eine Genugtuung. Die flamboyante, gelernet Kunsthändlerin machte Anfangs eine steile Karriere: Mit nur 37 Jahren wurde sie im Jahr 2001 Chefin der Citibank in Deutschland. Als sie im Jahr 2011 in die Geschäftsleitung der UBS Schweiz als Leiterin des Firmenkundengeschäftes eintrat, prophezeite man ihr einen steilen Aufstieg innerhalb der Grossbank, was sich nach ihrer Ernennung zur Investmentbankchefin zu bewahrheiten schien.

Doch bei der Nachfolge ihres Chef Lukas Gähwiler als UBS-Schweiz-Chef stach Blessing die gebürtige Südtirolerin aus. Und auch jetzt steht ihr der vormalige Commerzbank-Chef noch vor der Sonne.

Doch für die inzwischen 54-jährige Novakovic ist die Ernennung zur Europa- und Schwellenländer-Chefin im UBS Wealth Management die erste richtige Auftritt auf der grossen internationalen Bühne.

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