Bei der Schweizer Rüstungsfirma hat die Bundesanwaltschaft eine Razzia durchgeführt. Im Visier der Behörde sind mutmasslich verdeckte Rüstungsdeals, in die auch ein Julius-Bär-Kader involviert sein soll.

Razzia bei der Ruag: Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat bei der bundeseigenen Rüstungs- und Technologiefirma am Donnerstag Hausdurchsuchungen durchgeführt und dabei Datenträger beschlagnahmt. Dies bestätigte die Behörde gegenüber dem Wirtschaftsblatt «Handelszeitung».

Im Visier der Bundesanwälte stehen der Zeitung zufolge mutmasslich verdeckte Deals und mögliche Schmiergeldzahlungen rund um Rüstungsgeschäfte – so Ausrüstung für Helikopter, Sig-Sauer-Handfeuerwaffen und Scharfschützen-Gewehre für mehrere Millionen Dollar an Präsident Wladimir Putins Personenschützer.

Deals hinter dem Rücken der Arbeitgeber?

Ein Ruag-interner Whistleblower hat offenbar den Stein ins Rollen gebracht. Pikant: Im Zentrum des Falls sollen ein Ruag-Kader sowie der heutige Bürochef der Zürcher Privatbank Julius Bär in Moskau stehen. Zu Beginn der Rüstungsverträge stand der Banker noch im Dienste der Liechtensteiner VP Bank, wie es weiter hiess.

Allem Anschein nach haben beide Männer die Waffendeals auf private Rechnung und hinter dem Rücken ihrer Schweizer Arbeitgeber abgewickelt und Kommissionen in Millionenhöhe kassiert.

Julius Bär untersucht

Das schreckte auch die Russen auf: Die Antikorruptions-Abteilung des russischen Innenministeriums hatte letzten Februar den Bär-Banker in Moskau erstmals befragt.

Ein Sprecher der Bank Julius Bär sagte gegenüber der «Handelszeitung»: «Wir haben die Vorwürfe zur Kenntnis genommen und sind daran, diese zu untersuchen.» Die Ruag kooperiert ihrerseits mit den Behörden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.59%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.2%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.07%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel