Boris Collardi ist knapp zehn Tage bei Pictet tätig, und schon gibt es Veränderungen an der Spitze der Genfer Bank, wie Recherchen von finews.ch zeigen. Ein Top-Banker stellt seinen Posten zur Verfügung.


Von Shruti Advani, Gastautorin für finews.asia


Nur zehn Tage nach Boris Collardis Antritt als Partner und Co-Chef Private Banking bei der Genfer Privatbank Pictet kommt es im Top-Management bereits zu ersten Veränderungen. Christian Gellerstad stellt sein Amt als CEO Wealth Management zur Verfügung, wie Recherchen von finews.asia, der Schwester-Seite von finews.ch, am Mittwoch ergaben. 

Gellerstad werde seine derzeitige Position am 1. September aufgeben, bestätigte ein Sprecher von Pictet diese Informationen. 

Holt Collardi einen eigenen Mann?

Gellerstads Austritt lässt Vermutungen aufkommen, dass Collardi nun einen eigenen Mann als Chef Wealth Management installieren will. Als neuer Pictet-Partner verantwortet er zusammen mit Remy Best die weltweiten Private-Banking-Aktivitäten des Genfer Instituts.  

Als CEO von Julius Bär war der heute 43-jährige Collardi der Wachstumsgarant der einst verschlafenen Zürcher Privatbank. In seiner gut neunjährigen Amtsdauer verdoppelte Collardi die verwalteten Vermögen bei den «Bären».

Das Wealth Management von Pictet hat sich nicht annähernd so dynamisch entwickelt. Insbesondere in Asien müht sich Pictet ab, den Anschluss an die grössten Wealth Manager nicht zu verlieren. Die Pictet-Partner setzen darum grosse Hoffnungen in Collardi. Er soll das Geschäft mit den Superreichen zielstrebig voranbringen.

Karriere in nicht-exekutiven Positionen

Der Pictet-Sprecher sagte indessen, Gellerstads Rücktritt als CEO habe nichts mit der Ankunft Collardis zu tun. Gellerstad werde seine Karriere nun nicht-exekutiven Positionen widmen. So sei sein Eintritt in den Verwaltungsrat der Banque Pictet & Cie vorgesehen.

Und Gellerstad werde weiterhin den Verwaltungsrat der Pictet Bank & Trust auf den Bahamas leiten sowie in den Verwaltungsräten von Pictet & Cie (Europe) in Luxemburg und der Bank Pictet (Asia) in Singapur sitzen. Gellerstad ist seit gut 24 Jahren bei Pictet und einer von 39 Teilhabern – sogenannte Equity Partner. Zudem war er bislang Mitglied des Executive Committee. 

Buchungszentren geschlossen

Pictet schloss kürzlich die Buchungszentren für unabhängige Vermögensverwalter in Hongkong, Singapur und in Nassau. Der Pictet-Sprecher sagte, auch diese Schritte seien unabhängig von Collardis Ankunft erfolgt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.65%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.5%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.26%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.16%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.43%
pixel