Die Genfer Privatbank Pictet wird in Zürich eine exklusive Wirkstätte beziehen – direkt unter der Nase der Rivalin Julius Bär. Dies spielt dem frisch gebackenen Pictet-Teilhaber Boris Collardi wohl in die Hände.

Die Pictet-Gruppe empfängt ihre Kundschaft künftig an zentraler Lage an der Zürcher Bahnhofstrasse, nämlich am Leuenhof – jenem Gebäude, dass einst mit der Bank Leu eines der ältesten Geldhäuser der Limmatstadt belegte. Dies teilte Pictet am Donnerstag mit. 

Derzeit logiert Pictet in Zürich noch an der Freigutstrasse. Nach einer «sanften Renovation», die voraussichtlich 2020 abgeschlossen sein sollte, werden die Genfer die Büroräume in den Obergeschossen sowie den voll funktionsfähigen historischen Tresorraum im Untergeschoss für sich beanspruchen, wie es weiter hiess. Inhaberin des Leuenhofs ist die Swiss Prime Anlagestiftung. Diese hatte 2016 den Prestigebau von der Credit Suisse erworben.

Stärkung der Deutschschweiz

Der Umzug unterstreiche «die Bedeutung Zürichs und der Deutschschweiz für die Aktivitäten der Pictet-Gruppe», erklärt Marc Pictet, Teilhaber der Pictet Gruppe.

Mit dem neuen Standort ist den Genfern ein veritabler Coup gelungen. Denn gleich gegenüber logiert die Erz-Rivalin Julius Bär. Damit kehrt auch der ehemalige Bär-CEO Boris Collardi fast wieder zu seiner alten Wirkstätte zurück.

Boris Collardi wieder in Zürich präsent

Im Juni nimmt er offiziell seine Tätigkeit als Teilhaber von Pictet auf. Dort verantwortet er zusammen mit Rémy Best die Vermögensverwaltung – und pendelt dazu regelmässig zwischen Genf und Zürich.

Dem Vernehmen nach wurde Collardi unter anderem engagiert, um Pictet in der Deutschschweiz besser zu verankern und weitere Kunden zu finden. Gut möglich, dass er den «Bären» das eine oder andere Schwergewicht abluchst, samt Kundenberater. Für Letztere wäre ein Wechsel zu Pictet jetzt nur noch ein Katzensprung.

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