Die Schweizer Bank Vontobel verstärkt ihr Wealth Management. Sie will den Erfolg mit ihrer Derivate-Plattform nun wiederholen, wie Recherchen von finews.asia ergaben.


Von Valerie Law, Redaktorin von finews.asia


Vontobel lanciert eine neue Digitalplattform für Privatkunden mit Vermögen von umgerechnet weniger als einer Million Franken, wie Recherchen von finews.asia ergaben. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund der sich wandelnden Bevölkerungsstruktur und veränderter Verhaltensmuster der Kunden, wie weiter zu erfahren war.

Dabei stützt sich die Bank auf ein in Zürich arbeitendes digitales Team, wie weitere Recherchen ergaben. Ein Vontobel-Sprecher bestätigte dies und führte aus, die Zürcher Digitalexperten arbeiteten analog zur Erfolgsgeschichte im Bereich Finanical Products an einer digitalen Plattform für das Wealth Management. Die Plattform soll einerseits Prozesse effizienter gestalten, andererseits auch Möglichkeiten schaffen, «neue Dienstleistungen den Kunden anzubieten beziehungsweise neuen Kundengruppen für Vontobel zu erschliessen», wie der Sprecher weiter sagte.

Grosses Potenzial

Georg Schubiger 505

Die Initiative steht in der Verantwortung von Private-Banking-Chef Georg Schubiger (Bild unten). Der neue «digitale Hub» ist offensichtlich eine Reaktion auf neue Kundengruppen wie die «Silver Generation» (pensionierte Menschen), die «Millennials» (junge Leute, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden) und die «Digital Natives» (technologieaffine Menschen); diese Klientel verfügt zum Teil über geringere Vermögenswerte als klassische Private-Banking-Kunden, stellt aber dennoch ein grosses Potenzial dar.

Sehr mobile Kunden

Vontobel müsse sich darauf ausrichten, diese mehrheitlich jüngeren Kunden anzusprechen, sagte Schubiger gegenüber dem «Hong Kong Economic Journal». «Es sind sehr mobile Kunden, die digital unterwegs sind und permanent bestimmte (Finanz-)Dienstleistungen beanspruchen wollen. Ohne entsprechende Angebote wandern diese Kunden zur Konkurrenz ab.»

Obschon sich immer mehr Privatbanken auf die digitale Betreuung von Kundengruppen ausrichten, soll die persönliche Beratung auch in Zukunft nicht zu kurz kommen. «Auch die Generation von morgen werde in bestimmten Finanzangelegenheiten mit einer Person statt mit einer Maschine kommunizieren wollen, sagte Schubiger weiter. «In vielen Fällen möchte jemand seine Idee irgendwann mit einer Person besprechen und eine Bestätigung dafür bekommen, dass er Recht hat», so Schubiger.

Ähnlich denkt auch Vontobels-Asienchef Alex Fung (siehe Video oben), der in einem kürzlichen Interview mit finews.ch-TV erklärte, er wolle zusätzliche, erfahrene Banker engagieren.

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