Das Swiss Banking entdeckt Krypto-Dienstleistungen. Doch die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse bleiben dem Treiben erstaunlicherweise abseits – und verpassen eine ganz wichtige Entwicklung.

Spätestens seit die nicht sonderlich für Innovationen bekannte Traditionsbank Julius Bär bekannt gegeben hat, ihren Kunden Zugang zu Kryptowährungen und -produkten zu gewähren, ist klar: Im Banking entwickeln sich entsprechende Angebote zur sogenannten «Commodity» – zum Standard.

Die Anzahl Schweizer Banken, die ihren Kunden solche Dienstleistungen im Krypto-Bereich anbietet, steigt stetig: Falcon Private Bank, Vontobel, Swissquote, Dukascopy, in Bälde auch Julius Bär – und in Liechtenstein natürlich die Bank Frick sind nur ein paar Namen in diesem Geschäft. Nicht zu vergessen sind die Startups, die sich um eine Banklizenz bemühen, wie Sygnum, Mt Pélerin und Seba Crypto – letzteres Unternehmen wird mit Julius Bär zusammenspannen.

Brücke zwischen Banking und Krypto schliesst sich...

Die Gründe, in dieses Anlagesegment einzusteigen, mögen für die einzelnen Banken verschieden sein: Differenzierung, Innovationen, neue Erlösquellen oder einfach, weil es immer mehr Kunden nachfragen sind die Motivation dafür.

Zusammen mit der sehr lebendigen Schweizer und liechtensteinischen Krypto- und Blockchain-Szene, in der sich einige Exponenten explizit auf das Gebiet der sogenannten Tokenisierung von Vermögenswerten konzentrieren, könnte sich ein «Ökosystem» herausbilden, das weltweit seinesgleichen sucht und sowohl technologisch als auch in Sachen Produktinnovationen und Kundendienstleistungen führend werden könnte.

...aber ohne die beiden Grössten

Erstaunlich: Momentan sieht es ganz danach aus, dass sich eine solche Vision ohne die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) erfüllen könnte. Denn weder die UBS, immerhin der grösste Wealth Manager der Welt, noch die CS als Nummer 6, mögen sich für Kryptowährungen als Anlage zu erwärmen. Daran hat auch der Schritt von Julius Bär nichts geändert.

Auf Anfrage von finews.ch heisst es bei der UBS knapp, sie führe keine Krypto-Produkte für ihre Kunden. Bei der CS ist die Antwort etwas differenzierter: «Obwohl wir als Bank nicht aktiv in Bezug auf Kryptowährungen tätig sind, beobachten wir die Marktentwicklung und unterstützen unsere Kunden darin, die Entwicklungen zu verstehen.»

Axel Weber will nicht

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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