Der mutmassliche Vergewaltigungsfall bei der UBS in London eskaliert noch mehr. Nun gerät eine Kanzlei ins Visier, welche die Grossbank zuvor entlastet hat.

Freshfields Bruckhaus Deringer ist eine der Topkanzleien in London, vergleichbar mit Bär & Karrer oder Niederer Kraft Frey in der Schweiz. Die Freshfields-Anwälte schwärmen tagtäglich für die Grosskunden aus der Wirtschaft aus – so letzten August auch für die Schweizer UBS. Die Grossbank engagierte das renommierte Haus, um die internen Prozesse rund um einen Schlagzeilen-trächtigen Vergewaltigungsfall zu prüfen.

Doch nun schlagen dieser Ermittlungen auf die Kanzlei zurück. Wie das britische Finanzportal «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, ist nun die Branchenaufsicht Solicitors Regulation Authority bei Freshfields vorstellig geworden. Die Aufsicht will wissen, ob die Anwälte während ihres Mandats bei der Schweizer Grossbank das mutmassliche Opfer, ein Ex-Angestellte der UBS-Investmentbank, in die Irre geführt hatten.

Die UBS reingewaschen?

Insbesondere geht es um Informationen, welche die 25-jährige Frau den Freshfields-Leuten anvertraut hatte. Letzten Oktober schlossen diese ihre Untersuchung beim Geldhaus ab. Die Resultate bleiben geheim, die UBS hielt jedoch fest, dass die Anwälte keine grundlegenden Fehler vonseiten des Unternehmens festgestellt hätten. Die Frau wirft Freshfields nun vor, die Bank «reingewaschen» zu haben.

Mit der Untersuchung der Untersucher ist der Fall nun nochmals komplexer geworden; noch eine Stelle ist involviert. Die Ex-Praktikantin war bereits zur Polizei gegangen, hatte die Medien informiert und die UBS unlängst auch vor Arbeitsgericht eingeklagt. Zudem hat die britische Finanzaufsicht FCA das Schweizer Institut im Komplex die Lupe genommen. Die für das Geldhaus höchst unangenehme Geschichte wird sich damit nicht so schnell auflösen.

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