Die Credit Suisse hat im zweiten Quartal 2019 die Erwartungen der Finanzanalysten bei weitem übertroffen. Für markante Gewinnsteigerungen sorgten nicht nur das Schweizer und das Asien-Geschäft, sondern erstmals seit langem auch die Handelsabteilung Global Markets. 

Die Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) hat im zweiten Quartal 2019 einen Gewinn von 937 Millionen Franken erzielt. Das entspricht einem Plus von 45 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Das jüngste Ergebnis liegt auch deutlich über den Prognosen der Finanzanalysten, die einen Gewinn von rund 740 Millionen Franken erwartet hatten. 

Der Nettoneugeldzufluss belief sich auf 9,5 Milliarden Franken, nach 9,6 Milliarden Franken im ersten Quartal. Die verwalteten Vermögen betrugen Ende des zweiten Quartals auf 1'460 Milliarden Franken (Ende März 2019: 1'431 Milliarden Franken).

«Wir haben dank der disziplinierten Umsetzung unserer Strategie auch im zweiten Quartal 2019 eine starke operative Leistung erzielt, wobei die Gewinne sowohl im Vergleich zum Vorjahresquartal als auch gegenüber dem Vorquartal höher ausfielen. Seit der Lancierung unserer Restrukturierung im vierten Quartal 2015 haben wir zum ersten Mal eine Rendite auf dem materiellen Eigenkapital von 10 Prozent erzielt», betonte CS-Chef Tidjane Thiam am Mittwoch.

Schweizer Geschäft brilliert

Zum guten Abschneiden trug namentlich das Schweizer Geschäft bei. Die Division Swiss Universal Bank (SUB) erzielte für das zweite Quartal einen vergleichsweise hohen Vorsteuergewinn von 654 Millionen Franken, was einer Steigerung um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Die Rendite auf dem regulatorischen Kapital betrug 20 Prozent.

Die Division Asia Pacific (APAC) erzielte im zweiten Quartal 2019 einen Vorsteuergewinn von 237 Millionen Franken, was einer Steigerung um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Als Überraschung ist indessen das Abschneiden im globalen Handel der CS zu bezeichnen. Die lange Zeit als Problemfall bezeichnete Abteilung ‹Global Markets› sorgte mit einem Vorsteuergewinn von 357 Millionen Franken für eine Überraschung – gegenüber 148 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum.

Weniger Transaktionen befürchtet

«Das Kundenengagement war bisher im dritten Quartal 2019 auf einem ansprechenden Niveau; ein potenzieller Anstieg der Transaktionstätigkeit wird insbesondere von den vorherrschenden Marktbedingungen abhängig sein. Wir möchten zudem festhalten, dass wir mit dem üblichen saisonalen Rückgang der Erträge rechnen, der auf die Urlaubszeit in zahlreichen Regionen weltweit zurückzuführen ist», sagte Thiam mit Blick bis Ende 2019.

«Wir erwarten ein anhaltendes positives Wachstum des globalen BIP im weiteren Verlauf des Jahres, das jedoch unter den bisherigen Prognosewerten liegen dürfte. Zudem dürfte die Marktstimmung weiterhin durch die geopolitische Unsicherheit beeinflusst werden, was zeitweise zu geringerer Transaktionstätigkeit führen kann», so der CS-Chef weiter.

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