Die Genfer Privatbanken-Gruppe Pictet hat in einem schwierigen Umfeld mehr Geld in Personal und Infrastruktur investiert. Damit nahm sie Kauf, unter dem Strich weniger zu verdienen. Ein bisschen grüner wird das Unternehmen auch noch. 

Die Pictet-Gruppe verzeichnete per Ende 2019 einen Rückgang des Betriebsertrags um 2,4 Prozent auf 2,629 Milliarden Franken sowie einen Rückgang des Konzerngewinns um 9,5 Prozent auf 539 Millionen Franken, wie das Institut am Mittwoch mitteilte.

Dies sei weitgehend auf fortlaufende Investitionen in Personal und Infrastruktur zurückzuführen, schrieb die 1805 gegründet Privatbank weiter. Die Zahl der Angestellten der Gruppe stieg 2019 um netto 374 Mitarbeitende auf total gut 4'500 Personen.

Starker Neugeldzufluss

Die verwalteten oder verwahrten Vermögen stiegen per 31. Dezember 2019 um 16 Prozent auf 576 Milliarden Franken; per 31. Dezember 2018 lag dieser Betrag noch bei 496 Milliarden Franken. Dies ist einem starken Marktumfeld und Nettozuflüssen bei den drei Geschäftseinheiten der Pictet-Gruppe zu verdanken, wie weiter zu erfahren war. Die Netto-Neugelder bei Asset Management, Wealth Management und Asset Services beliefen sich auf 25 Milliarden Franken.

Per Ende 2019 betrug die Kernkapitalquote (Tier 1) unverändert 20,5 Prozent (auf Basis von 2,59 Milliarden Franken an Kernkapital, der solidesten Form der Kapitalausstattung) und die Mindestliquiditätsquote (Liquidity Coverage Ratio) 156 Prozent.

Veränderung in der Bilanz

Zum Vergleich: Die Schweizer Aufsichtsbehörde Finma, der Pictet untersteht, schreibt mindestens 7,8 Prozent Eigenmittel als Kernkapital (Tier 1) vor, und die nach Basel III erforderliche Mindestliquiditätsquote beträgt 100 Prozent.

Weiter gab die Pictet-Gruppe bekannt, den Bilanzanteil (sowohl netto als auch brutto) von Produzenten fossiler Brennstoffe (Öl und Gas sowie Kohle) auf null zu senken. Die betroffenen Vermögenswerte, die sich per Ende 2019 noch auf 250 Millionen Franken beliefen, sollen bis 31. Dezember dieses Jahres ganz abgebaut werden.

Das Möglichste tun

Renaud de Planta, geschäftsführender Senior-Teilhaber der Pictet-Gruppe, sagte: «Wir glauben, dass Unternehmen im privaten Sektor unabhängig von öffentlichen Massnahmen für eine CO2-neutrale Wirtschaft ihr Möglichstes tun sollten, um diesem Ziel näher zu kommen. Da wir über unsere Bilanz selbst bestimmen, ist das ein Vorhaben, das wir jetzt umsetzen können.»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.65%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.85%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.07%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.92%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.52%
pixel