Die Schweizer Grossbank Credit Suisse führt in wenigen Monaten eine happige Gebühr für ihr Retail-Segment ein: Neu werden jene zur Kasse gebeten, die sich gegen Online- oder Mobile-Banking wehren.

So drängt sie ihre Kunden entweder in die digitale Transformation oder in die Arme der bereits wartenden Konkurrenz: Die Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) dreht weiter an der Gebührenschraube im Retailbanking. Neu sollen Kundinnen und Kunden des Instituts, die kein Online- oder Mobile-Banking nutzen, zusätzlich 24 Franken im Jahr bezahlen, und je 50 Rappen pro Gutschrifts- oder Belastungsanzeige.

Dies laut einem Medienbericht der Schweizer Boulevardzeitung «Blick», die aus einem Schreiben der Bank an ihre Kundschaft zitiert. Dies sei branchenüblich, schreibt die CS im Brief, und damit hat sie recht.

So kann man Kunden loswerden

Die meisten anderen Banken verrechnen ebenfalls eine Gebühr, wenn Dokumente, die eigentlich online verfügbar wären, noch auf Papier bestellt werden, nur nicht so viel wie die CS: Bei Raiffeisen und Postfinance, über den Service letzterer hat finews.ch bereits berichtet, kostet die Leistung 1 Franken im Monat.

Damit versucht die CS, ihre Kundschaft in Richtung digitaler Angebote zu bugsieren, was grundsätzlich keine schlechte Idee ist. Und doch kann diese auch nach hinten losgehen: So hat beispielsweise die Postfinance 2018 Kunden verloren, weil die Bank die Gebühren allem Anschein nach zu stark erhöht hat. Ob das gleiche Schicksal nun der CS droht, oder ob die Bank den Erwartungen gerecht wird, die sie mit ihrer neuen Gebühr als Nebeneffekt ebenfalls weckt, wird sich zeigen.

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