Technisches Malheur beim «Digital Powerhouse» Postfinance: Kunden bezahlen für Dienstleistungen, die sie nicht in Anspruch nehmen. Sein Geld zurück erhält nur, wer sich beschwert, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben.

Seit einer Weile erhalten Privatkunden der Postfinance, die zwar ein Konto bei der Bank haben, dieses aber gar nicht benutzen, plötzlich monatlich Kontoauszüge per Post. Ungefragt – und gebührenpflichtig.

Das dürfte auch weiterhin der Fall sein. Denn wie finews.ch zugetragen wurde, konnte Postfinance das Problem bisher nicht lösen.

Rückerstattung auf Verlangen

Zur Erinnerung: Seit Jahresbeginn bezahlt man bei der Postfinance für den Kontoauszug auf Papier 1 Franken. Angeblich hat diese Umstellung auf den sonst inaktiven Konti Bewegungen ausgelöst, die zum Versenden eines Kontoauszuges führen.

Laut guten Kennern der Vorgänge sind es inzwischen viele Tausend Kundinnen und Kunden, die momentan für den unerwünschten Kontoauszug jeden Monat 1 Franken Gebühr bezahlen. Von denen haben sich bisher nur wenige beim Finanzdienstleister ihres Vertrauens beschwert. Diese Handvoll soll nun eine Benachrichtigung und eine Rückerstattung erhalten.

Und der Rest? Der könnte leer ausgehen. Denn eine Benachrichtigung aller Betroffenen ist seitens Postfinance aktuell nicht geplant, wie die Reaktion des Instituts zeigt.

 Krise nach Krise

Auf Anfrage von finews.ch hiess es bei der Postbank: «Ursprünglich war geplant, dass in Monaten, in denen keine Kontobewegung stattgefunden hat, auch kein Kontoauszug verschickt wird. Aus systemtechnischen Gründen, und weil wir unsere Kundinnen und Kunden lückenlos dokumentieren wollen (auch ein leerer Kontoauszug ist eine Avisierung), sind wir jedoch auf diesen Entscheid zurückgekommen.»

Die Bank rät immerhin: «Kundinnen und Kunden können diese Gebühr vermeiden, indem sie auf den jährlichen Kontoauszug auf Papier oder auf E-Finance wechseln.»

Das Unternehmen hat auch ohne diese mutmassliche Komplikation genug zu kämpfen. Letztes Jahr ist der Gewinn um 60 Prozent eingebrochen. Und das obwohl die Bank 2018 die Gebühren für die Kontoführung bereits enorm erhöht hat. Schon damals hat sie viele Kunden verloren. 

Und auch die technische Panne ist keine Premiere. Schon das Jahr 2017 war ein Pannenjahr für die Postfinance, diverse Male haben Ausfälle im E-Banking für Schlagzeilen gesorgt.

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