Spacs sind das heisse Spiel an der amerikanischen Börse. Ganz vorne im Geschäft mit den Mantelgesellschaften mischen die Credit Suisse und die UBS mit. Letztere gibt nun entsprechende Anlagetipps für ihre reichsten Kunden.

«Nur erfahrene Anleger sollten ein Investment in einen Börsengang eines Spacs in Betracht ziehen», heisst es vorsichtig in dem Papier der UBS aus dem Chief Investment Office im Wealth Management.

Dabei sind Spacs, kurz für Special Purpose Acquisition Companies, im laufenden Jahr der Treiber der Börsengänge in den USA. Gemäss dem Datenunternehmen Dealogic gingen allein 2020 95 Spacs an die Börse mit eingesammelten Investorengeldern in der Höhe von 37 Milliarden Dollar.

Für die Sponsoren springt immer was raus

Das Geschäft funktioniert so: So genannte Sponsoren sammeln für den Börsengang einer Mantelfirma Geld von Investoren ein. Anschliessend wird ein Unternehmen gekauft, das dann in die Mantelfirma eingebracht wird. Für die Sponsoren springt immer etwas raus: In der Regel sind es 20 Prozent der Aktien oder der Warrants auf den Spac.

Für die Investoren ist die Sache weniger klar. Die UBS errechnete, dass die durchschnittliche Rendite auf Spacs nach einem Merger enttäuschend sei. Doch vereinzelt liesse sich sehr gutes Geld verdienen.

Credit Suisse und UBS vorne dabei

Spacs sind keine neue Erfindung, aber sie haben in den USA, wo die Zinsen nun auch gegen Null tendieren, enorm an Fahrt aufgenommen. Wie die Schweizer Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft» kürzlich berichtete, sind es die Credit Suisse und die UBS, die in dem Markt ganz vorne mitspielen. Die UBS wolle das Spac-Geschäft nun global exportieren.

Wie auch finews.ch berichtete, gehört CS-Verwaltungsrat Michael Klein zu den Vorreitern des Spac-Booms und gleiste gleich mehrere solche Vehikel auf.

Für die beiden Schweizer Grossbanken, die im Investmentbanking von der amerikanischen Konkurrenz abgehängt worden sind, bieten Spacs eine Nische, die vor allem für die UBS interessant sein könnte, da sie über ein Wealth Management in den USA verfügt. Dort hinkt die UBS aber im Geschäft mit superreichen Kunden US-Banken wie J.P. Morgan oder Goldman Sachs hinterher, die ihre vermögendsten Privatkunden aus ihren Investmentbanken mit der ganzen Palette von Produkten bedienen können.

Ausgiebig vor den Risiken gewarnt

Das Research-Paper zu Spacs aus dem UBS-Wealth-Management deutet nun daraufhin, Spac-Investments auch «sophistizierten Anlegern» zugänglich zu machen, also superreichen Kunden, Unternehmern und Family Offices.

Dabei jubelt die UBS die Spacs keineswegs als Ausweg aus dem Anlagenotstand hoch. Das Papier widmet sich ausgiebig den Risiken, die es bei diesen Investments zu beachten gebe, der komplizierten Struktur, der teils mangelnden Transparenz und auch dem Thema des Timings für einen Ausstieg, nachdem ein «echtes» Unternehmen in die Mantelfirma «gemerged» worden ist.

Die vorsichtige Note endet mit einer Warnung, dass das erhöhte Investoreninteresse an Spacs zu schwierigeren Marktbedingungen und zu enttäuschenden Performances führen könne.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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