Die Credit Suisse hat im Zuge des Archegos-Fiaskos wie erwartet die jeweiligen Chefs der Investmentbank und des Risikomanagements gefeuert. Die Nachfolger sind nicht nur Eigengewächse.

Wie erwartet hat die Credit Suisse (CS) nach dem Debakel in der Investmentbank mit dem Hedgefond Archegos personelle Konsequenzen gezogen. Brian Chin, Chef der Investmentbank, sowie Lara Warner, Chefin Risk & Compliance, müssen die CS verlassen, wie die Schweizer Grossbank am Dienstag mitteilte.

Auch Chin folgt nun Christian Meissner, der die Leitung in der Investmentbank übernimmt. Meissner ist erst seit vergangenem Herbst bei der CS, die ihn aus dem Verwaltungsrat von Julius Bär rekrutiert und an die Schnittstelle zwischen Investmentbank und International Wealth Management gesetzt hatte, um superreiche Kunden mit Dienstleistungen zu versorgen.

Der 51-jährige Österreicher ist ein erfahrener Investmentbanker mit Stationen bei Lehman Brothers und Bank of America, der für kurze Zeit auch als Nachfolger von Sergio Ermotti als UBS-CEO gehandelt worden war.

Jo Oechslin reaktiviert

oechslin

In ihrer Einheit Risk & Compliance nimmt die CS, nachdem die Einheiten vergangenen Sommer zusammengelegt worden waren, wieder eine personelle Trennung vor.

In Zuge dessen reaktiviert die CS ihren früheren Risiko-Chef Joachim «Jo» Oechslin (Bild oben). Er werde interimistisch die Leitunge des Risiko-Managements wieder übernehmen. Oechslin war zuletzt als Senior Advisor und als Chief of Staff von CEO Thomas Gottstein tätig gewesen.

In der Compliance übernimmt die globale Leitung der Schweizer Thomas Grotzer. Er war bislang General Counsel der CS Schweiz und auch Geschäftsleitungsmitglied gewesen. Er stiess im Jahr 2011 zur CS nach über sieben Jahren bei der UBS. Grotzer startete seine Karriere bei der Wirtschaftskanzlei Lenz & Staehelin, wo auch CS-Präsident Urs Rohner tätig gewesen war.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.51%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.26%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.12%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel