Die Schweizer Grossbank Credit Suisse will nächstes ein neues Bonusmodell einzuführen. Grund dafür ist die bislang übermässige Risikobereitschaft in mehreren Geschäftsbereichen, die in der jüngsten Vergangenenheit zu enormen Verlusten geführt hat.

Die Credit Suisse (CS) will die Art und Weise, wie sie Boni auszahlt, überprüfen und neu gestalten, wie CS-Verwaltungsratspräsident António Horta Osório sowie CEO Thomas Gottstein in einem gemeinsamen Interview gegenüber der «NZZ am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig) am vergangenen Wochenende erklärten. Die Details wollen sie in den ersten sechs Monaten des nächsten Jahres bekannt geben.

«Wir werden unsere variable Vergütung so gestalten, dass kein Anreiz mehr besteht, zu viel Risiko einzugehen... wir werden die Risikobereitschaft und den wirtschaftlichen Gewinn stärker mit der Vergütung verknüpfen», sagte Horta Osório.

Wenig beneidenswerte Lage

Der 57-jährige portugiesisch-britische Banker befindet sich in der wenig beneidenswerten Lage, dass kurz nach Auffliegen zweier grosser Skandale zur Schweizer Bank gestossen ist: Archegos und Greensill Capital.

Die beiden Banker stellten diese Woche eine neue Strategie für die Credit Sjuisse vor, die allerding die Investorinnen und Investoren enttäuschte, wie auch finews.ch berichtete. Horta Osório erklärte im Nachgang dazu, dass die grössten Aktionäre der Bank – darunter der katarische Staatsfonds, der US-Asset-Manager Blackrock und der amerikanische Investmentfonds Harris Associates – die Reorganisation unterstützen würden.

Neue Verbundenheit

Das Interview ist der zweite gemeinsame Auftritt von Horta Osório und Gottstein innerhalb von neun Wochen. Die beiden Banker hatten damals ein Interivew mit dem «Sonntagsblick» gegeben, nachdem die britische Wirtschaftszeitung «Financial Times» berichtet hatte, zwischen den beiden Managern bestünden Meinungsdifferenzen und Gottstein nicht das Vertrauen von Horta Osório geniesse.

Das neuerliche Interview am vergangenen Wochenende ist offenbar ein weiterer Versuch, die Verbundenheit der beiden Führungsleute der CS zu dokumentieren. Zumal es vergangene Woche überraschte, dass die CS im Rahmen ihrer neuen Strategie die Divionschefs (noch) nicht bekannt gab.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.53%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel