Die in Fonds mit Nachhaltigkeits-Etikett verwalteten Vermögen haben sich dieses Jahr mehr als verdoppelt. Dabei fliesst auch reichlich Neugeld, wie eine neue Studie zeigt. Doch die Quelle sprudelt nicht für alle Fondshäuser.

Der erste Platz im Rennen um nachhaltig verwaltete Fondsvermögen geht an einen ausländischen Riesen: Der amerikanische Riese Blackrock konnte von Mitte 2020 und bis Mitte 2021 das Volumen seiner in der Schweiz zugelassenen Fonds auf knapp 96 Milliarden Franken (siehe Grafik unten) steigern. Dies geht aus einer neuen Studie zu nachhaltigen Publikumsfonds der Hochschule Luzern (HSLU) hervor.

Als Lokalmatadoren belegen das Asset Management der Grossbank UBS und der Genfer Privatbank Pictet nach verwalteten Vermögen die beiden verbleibenden Podestplätze. Viel Boden gut gemacht hat Swisscanto, die Fonds-Marke der Zürcher Kantonalbank. Sie hat zehn Ränge gut gemacht. Terrain verloren im Ranking haben hingegen Raiffeisen-Banken, welche zur Vorjahres-Mitte um neun Plätze abgerutscht sind und nun nicht mehr in den Top-20 vertreten sind.

Intensiver Wettbewerb

Die Wettbewerbs-Dynamik sei intensiv und die Marktanteile verschieben sich, hielten die Studienautoren fest. 214 Anbieter konkurrieren heute um das Geld nachhaltiger Anlegerinnen und Anleger im Schweizer Fondsmarkt. Deren 40 sind erst in den vergangenen zwölf Monaten zum Markt hinzugestossen. Überraschenderweise ist es vorallem das Neugeld, das dem Report zufolge die Verschiebungen im Ranking ausmacht. Den Anbietern gelingt es offenbar, mit diesen Produkten Vermögen von der Seitenlinie anzulocken – der Volumenzuwachs geht also nicht auf blosse Umetikettierung von Fonds zurück.

So oder so hat das Angebot nachhaltiger Schweizer Publikumsfonds im Vergleich zum Vorjahr von 777 auf 1’289 Fonds zugenommen, ein Plus von 66 Prozent. Die darin verwalteten Vermögen kletterten laut den Erhebungen der HSLU von 316 auf 775 Milliarden Franken, das ist ein Plus von 145 Prozent. Welche Fonds als nachhaltig bezeichnet werden sollen, sei allerdings eine kontroverse Debatte, wie die Wissenschafter festhalten.

GrafikHSLU 500

Passiv fürs Klima

Tatsächlich hat der grassierende Vorwurf des Greenswashing unlängst die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) auf den Plan gerufen.

Obwohl breit anerkannte Standards und Label weiterhin fehlen, erfüllen nachhaltige Fonds die Pariser Klimaziele häufiger als konventionelle Fonds, hält die Studie fest. Vorreiter in der Umsetzung von Klimastrategien sind Passivfonds, wie die beliebten Exchange Traded Funds (ETF), die sich an nachhaltigen Indizes ausrichten. Von total 227 nachhaltigen Passivfonds verfügt bereits ein Viertel über eine Klimastrategie, die laut der HSLU «verständlich» ist.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.64%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.54%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.21%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.1%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.5%
pixel