Die Grossbank UBS hat einen starken Abschluss für das Gesamtjahr 2021 präsentiert. Im vierten Quartal 2021 belastete neben der Rechtsstreitigkeit mit Frankreich noch ein anderer Posten die Gewinne.

Die Schweizer Grossbank UBS hat für das vierte Quartal 2021 am Dienstag einen Gewinnrückgang ausgewiesen – dies im Gegensatz zum historisch hohen Jahresergebnis 2021. Der den Aktionärinnen und Aktionären zurechenbare Gewinn ging um 18 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar zurück. Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis (Cost-/Income-Ratio, CIR) verschlechterte sich um 5,5 Prozentpunkte auf 80,5 Prozent.

Ins Gewicht fielen in dem letzten Quartal von 2021 – neben höheren Rückstellungen für den Rechtsfall mit Frankreich – vor allem die um 227 Millionen Dollar höheren Personalaufwendungen. Ein Blick in den Quartalsabschluss offenbart denn auch, dass die «Financial Advisor Compensation» im vierten Quartal um 18 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar zulegte. Dabei handelt es sich um die Boni für die Private Banker in den USA. Zusätzlich erhöhten sich im Schlussquartal auch die normalen Vergütungen und variablen Lohnbestandteile um rund 2 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar.

Zwei Segmente direkt betroffen

Dieser Effekt spiegelt sich auch in den Spartenresultaten wider: So erhöhte sich im Global Wealth Management (GWM) der Geschäftsertrag um 13 Prozent. Der Geschäftsaufwand nahm allerdings um 25 Prozent zu; die CIR stieg im Jahresvergleich entsprechend deutlich um 8,4 Prozentpunkte auf 88,4 Prozent. Hierbei spielten auch die höheren Rückstellungen für Rechtsfälle und die höheren variablen Vergütungen eine entscheidende Rolle.

In der Sparte Personal & Corporate Banking (dem Schweizer Geschäft der UBS) legte der Geschäftsertrag um 11 Prozent zu. Der Geschäftsaufwand stieg jedoch um 14 Prozent; die CIR erhöhte sich so um 1,0 Prozentpunkte auf 67 Prozent. Als Hauptursachen nannte die Bank in diesem Fall die höheren Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten.

Investment Banking glänzt

Im Asset Management sah es im vierten Quartal 2021 anders aus: Der Geschäftsertrag ging gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent zurück. Der Geschäftsaufwand nahm um 4 Prozent zu. Das CIR verschlechterte sich in der Folge zum Vorjahr um 5,5 Prozentpunkte auf 53,6 Prozent. Einen Lichtblick gab es hingegen im Investmentbanking. Da erhöhte sich der Geschäftsertrag um 11 Prozent. Der Geschäftsaufwand legte jedoch nur um 3 Prozent zu, womit sich die CIR gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozentpunkte auf 68,6 Prozent verbesserte.

Als neuen strategischen Wert peilt das Kreditinstitut beim Kosten-/Ertragsverhältnis eine Bandbreite zwischen 70 und 73 Prozent an. Übers ganze Jahr erreichte die UBS 2021 bereits einen Wert von 73,4 Prozent.

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