Die Grossbank Credit Suisse hat noch mehr Details zu teuren Rechtshändeln geliefert. Indirekt bestätigt wurde auch die Klage gegen den ehemaligen Bankpräsidenten Urs Rohner.

Weitere Rückstellungen sind bei der Credit Suisse (CS) im ersten Quartal zwar ausgeblieben. Wie die Grossbank anlässlich der definitiven Publikation des Quartalsberichts am Donnerstag ausführte, mangelt es jedoch nicht an teuren Rechtshändeln. So ist wird aus dem Bericht nun ersichtlich, dass die Schlappe im Prozess auf den Bermuda-Inseln das Institut rund 600 Millionen Dollar kostet.

Dies als Schadenersatz für schwerreiche Ex-Kunden aus Osteuropa, die vom früheren CS-Banker Patrice Lescaudron betrogen worden waren. Bei Bekanntwerden des Urteils war man noch von einer Summe von deutlich über 500 Millionen Dollar ausgegangen.

Klage gegen Urs Rohner

Ebenfalls informierte die CS zu diversen andere Rechtshändeln, darunter die diversen Sammelklagen in den USA wegen des Debakels rund um die geschlossenen Greensill-Fonds und die Pleite der New Yorker Finanzfirma Archegos. So hielt die zweitgrösste Schweizer Bank fest, dass gegen Manager und Verwaltungsräte in Zusammenhang mit Archegos Klagen eingereicht worden seien. Mit dem Kunden Archegos hatte die CS mehr als 5 Milliarden Franken verloren.

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass eine amerikanische Pensionskasse unter anderem den ehemaligen Bankpräsidenten Urs Rohner sowie einen Grossteil der Geschäftsleitung auf Schadenersatz verklagt hat, wie das Finanzportal «Tippinpoint» berichtete.

Russen-Milliarden blockiert

Im ersten Quartals erlitt die Grossbank einen Verlust von 273 Millionen Franken; dies massgeblich wegen Rückstellungen für Rechtsrisiken von 703 Millionen Franken.

In Zusammenhang mit rund 10,4 Milliarden Franken, welche die Bank im ersten Quartal als Abflüsse in der kombinierten Vermögensverwaltung aufgrund der Sanktionen gegen Russland verbucht hatte, gab es am Donnerstag ebenfalls mehr Klarheit. Wie die CS nämlich präzisierte, ist dieser Betrag aufgrund von Sanktionen auf ihren Konti eingefroren worden.

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