Spekulationen um eine Übernahme der Credit Suisse durch einen Akteur aus den USA lassen den Aktienkurs der Grossbank hochschnellen. Zuvor ist es nach einer Gewinnwarnung zu Kursverlusten gekommen.

Die amerikanische Bankengruppe State Street wolle der Credit Suisse (CS) ein Übernahmeangebot unterbreiten: Dies berichtete der Zürcher Finanz-Blog «Inside Paradeplatz» unter Verweis auf anonyme Quellen. Die Publikation wusste sogar den Preis, welche die Amerikaner für die zweitgrösste Schweizer Bank angeblich bieten. Dieser liege bei 9 Franken pro Titel, was einem Aufpreis von gut 40 Prozent zum aktuellen Aktienkurs entspräche.

Die Rechnung stimmt nun nicht mehr ganz. Auf den Bericht hin geriet Leben in die stark ausverkaufte CS-Aktie. Zeitweilig schoss der Kurs um mehr als 7 Prozent in die Höhe, die Aktie notiert aktuell bei 6.96 Franken. Damit sind die im Verlauf des Tages eingefahrenen Verluste mehr als wettgemacht: Angesichts einer Gewinnwarnung vom heutigen Mittwoch Morgen gab der Kurs um fast 5 Prozent nach und erreichte ein Tagestief von 6.20 Franken. Damit handelte die Aktie nur noch 10 Rappen über ihrem Allzeittief.

Bisher nicht auf dem Radar

Auf Anfrage von finews.ch wollte Credit Suisse (CS) die Vorgänge nicht kommentieren.

State Street mit Sitz in Boston gilt als die weltgrösste Depotbank und dreht ein grosses Rad im Fondsgeschäft. Mit Investmentbanking und Wealth Management, den Hauptstandbeinen des Schweizer Instituts, haben die Amerikaner indes wenig am Hut. Entsprechend tauchte die Bank bisher kaum in Spekulationen rund um die CS auf. Als mögliche US-Interessenten werden eher Morgan Stanley (für das Private Banking) oder Goldman Sachs (für die CS-Investmentbank) genannt.

Als einigermassen plausibel wird auch eine Fusion mit der UBS zu einem nationalen Champion erachtet. Auch hier wären aber bedeutende Hürden zu überwinden, nicht zuletzt im Bereich des Wettbewerbsrechts.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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