Die Schweizer Grossbank bleibt in Schieflage. Auch für das zweite Quartal rechnet die Credit Suisse mit roten Zahlen. Jetzt will sie bei den Kosten stärker durchgreifen.

Die Credit Suisse (CS) wird im zweiten Quartal einen Verlust schreiben, wie sie in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt. Dies primär, weil die Investmentbank unter den schwierigen Marktbedingungen leidet, wie das Institut vermeldet.

Unter anderem das anhaltend tiefe Niveau der Kapitalmarkt-Emissionen haben die finanzielle Entwicklung der Sparte in den Monaten April und Mai negativ beeinträchtigt und werden wahrscheinlich zu einem Verlust für diese Division und einem Verlust für die Gruppe im zweiten Quartal 2022 führen, heisst es.

Zudem weist die Bank darauf hin, dass das ausgewiesene Ergebnis auch von der «anhaltenden Volatilität des Marktwerts» der 8,6-prozentigen Beteiligung an der Fondsdienstleisterin Allfunds beeinflusst wird.

Kosteneinsparungen beschleunigen

Insgesamt beobachtet die Bank eine anhaltend erhöhte Marktvolatilität, verknüpft mit schwachen Kundenbewegungen und einem anhaltenden Abbau von Kreditpositionen (Deleveraging) seitens der Kunden. Dies insbesondere in der Region Asien-Pazifik, wie sie am Mittwoch weiter schreibt.

Als Reaktion auf die Schwierigkeiten wird die Bank ihre Kosteninitiativen beschleunigen, um eine Maximierung der Einsparungen schon ab 2023 zu erreichen. Das Jahr 2022 wird, wie schon früher kommuniziert, ein Übergangsjahr für die CS bleiben. Nähere Details zu den Einsparungen werden am Investoren-Tag vom 28. Juni bekanntgegeben.

Kapitalisierung wird zum Thema

Bezüglich der kürzlich ins Gespräch gekommene Kapitalquote schreibt die Bank, dass sie auf kurze Sicht mit einer Quote des harten Kernkapitals (CET1) von rund 13,5 Prozent zu arbeiten beabsichtige, was dem Ziel für 2024 entspreche, eine CET1-Quote von mehr als 14 Prozent zu erreichen.

Kein Wort verliert die Bank am Mittwoch bezüglich der Position von Thomas Gottstein, ihrem CEO. Dieser ist zunehmend unter Druck geraten, weil die Bank in anhaltenden Schwierigkeiten steckt.

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