Die vom Staat verordnete Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hat die Nachfrage nach Bankdienstleistungen in den vergangenen Wochen massiv ansteigen lassen.

Politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Ereignisse wirken sich auf das Buchungsverhalten von Konsumentinnen und Konsumenten aus. Das zeigt eine Auswertung der Buchungsplattform «local.ch».

Ob Credit-Suisse-Übernahme oder Energiekrise aufgrund des Ukraine-Krieges: Bei den monatlich 1,7 Millionen Userinnnen und Usern von «local.ch» lösten beide Themen grosse Reaktionen bei den Anfragen nach Dienstleistungen aus.

Enorme Nachfrage nach Bankdienstleistungen

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Am 19. März 2023 gab der Bund bekannt, dass die UBS die Credit Suisse (CS) übernimmt. Am Tag danach stiegen die Anfragen nach Bankdienstleistungen auf «local.ch» prozentual auf fast das Doppelte. Und dieses erhöhte Interesse blieb auch in den folgenden Tagen bestehen.

«In unserer digitalen Welt löst ein solcher Entscheid bei den Konsumentinnen und Konsumenten eine unmittelbare Reaktion aus, die Suche nach alternativen Dienstleistungen beginnt online sofort», erklärte Localsearch-CEO Stefano Santinelli. «Unsere Erfahrung zeigt, dass das Buchungsverhalten der Userinnen und User ein guter Seismograf für wirtschaftliche, politische oder gesellschaftliche Veränderungen ist», so Santinelli weiter.

KMUs haben profitiert

Während bei der CS-Übernahme eine unmittelbare Auswirkung festzustellen war, gab es nach Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar 2022 einen verzögerten Effekt, als im Sommer 2022 das Thema der Energiekrise öffentlich immer stärker diskutiert wurde.

Auf den Winter hin lancierte der Bund sogar eine grosse Energiespar-Kampagne. Und so sind die Business Kontakte auf «local.ch» im Energie-Sektor vom ersten zum zweiten Halbjahr 2022 enorm angestiegen. «KMUs aus diesem Bereich, die zu diesem Zeitpunkt online gut auffindbar waren, haben enorm profitiert», sagte Santinelli.

Alternative Energiegewinnung

Dieser Energie-Effekt hält auch jetzt noch an. So haben die Business Kontakte im Energie-Sektor im ersten Quartal 2023 gegenüber der Vergleichsperiode im ersten Quartal des Vorjahres sogar am meisten von allen Dienstleistungen zugelegt.

«Die Suche nach Dienstleistungen zu alternativer Energiegewinnung ist momentan ungebrochen», so Santinelli. «Ob sie auf den Sommer abflacht oder ob die Diskussion um eine Energiekrise wieder aufflammt und den Trend weiter verstärkt, wird sich weisen.»

Zeichen des Fachkräftemangels

Bemerkenswert findet Stefano Santinelli auch: «An zweiter Stelle der Top-Aufsteiger des ersten Quartals 2023 figurieren die Personal-Vermittlungs-Büros, was wohl als Zeichen des Fachkräftemangels interpretiert werden kann.»

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