Neben dem Bund sprach sich auch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht gegen eine Ausweitung der Kapitalbeteiligung der Saudi National Bank an der schlingernden Credit Suisse aus. Vor der Notrettung verhielt sich die saudische Bank ungeschickt.


Vor ihrem Niedergang versuchte die Credit Suisse (CS), ihre Aktionärsbasis mit einem Grossaktionär zu stabilisieren. Dabei wurde sie offenbar von der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht (Finma) ausgebremst.

Wie der «Sonntagsblick» berichtete, wollte die Saudi National Bank ihren Anteil an der Credit Suisse von 9,88 Prozent auf rund 40 Prozent erhöhen.

Rücktritt des Präsidenten

Es kam aber anders: Als die CS am Rande des Zusammenbruchs stand, sprang die UBS am 19. März als Retterin ein und kaufte die zweitgrösste Schweizer Bank für einen Preis von drei Milliarden Schweizer Franken. Dabei schritt die Schweizer Regierung ein und orchestrierte die Übernahme unter Führung der UBS.

Zuvor hatte sich der Präsident der saudischen Bank, Ammar Al Khudairy, in den Medien gegen eine weitere Kapitalspritze ausgesprochen, was zum Einbruch der Aktien und Anleihen beitrug. Kurz danach trat Al Khudairy von seinem Posten zurück.

Ablehnung der Finma

Die Finma muss ihre Zustimmung erteilen, wenn ein ausländischer Investor eine Beteiligung von mehr als 10 Prozent an einer Schweizer Grossbank erwerben will.

Gemäss der Zeitung war nicht klar, warum die Finma es ablehnte, dass die Saudi National Bank, die bereits die grösste Aktionärin der Credit Suisse war, 5 Milliarden Dollar in die Bank gepumpt hätte.

Auch ein Nein des Bundes

Bereits bekannt war, dass auch der Bundesrat das Angebot der Saudis abgelehnt hatte. Offenbar hatte die Gruppe um die Saudi National Bank die gleichen staatlichen Garantien gefordert, wie sie die UBS danach bekam.

Die UBS schloss die Notübernahme der Credit Suisse im vergangenen Monat ab und schuf damit einen Schweizer Bank- und Vermögensverwaltungsriesen mit einer Bilanzsumme von 1,6 Billionen Dollar und einem Vermögen von mehr als 5 Billionen Dollar.

Durch die Übernahme wurde die Beteiligung der Saudi National Bank an der Credit Suisse in einen Anteil von nur 0,5 Prozent an der UBS umgewandelt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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