Der im Mittelland bestens vernetzte Private Banker Martin Arregger dreht der «neuen» UBS den Rücken. Das zeigen Recherchen von finews.ch. Für die letzte Schweizer Grossbank ist dies ein empfindlicher Verlust.

Martin Arregger ist nicht mehr bei der Credit Suisse (CS) Schweiz. Dies bestätigte ein Sprecher der UBS-Tochterbank auf Anfrage von finews.ch. Damit verliert die kombinierte Grossbank einen wichtigen Leistungsträger der CS im Heimmarkt, wo er zuletzt im Range eines Managing Director die gesamte Region Mittelland verantwortete.

Noch ist unklar, wo es Arregger hinzieht; doch sein Abgang dürfte für die UBS einen empfindlichen Verlust bedeuten. Der umtriebige Private Banker hat seine gesamte berufliche Laufbahn bei der CS verbracht und in der Stadt Bern und Umgebung Karriere gemacht – zum Einzugsgebiet zählt dort der Nobelskiort Gstaad mit seinen Superreichen.

Ausgesprochener Kundenmann

Als entsprechend vernetzt gilt der Ex-CS-Kader, zumal er im Ruf steht, ein ausgesprochener «Kundenmann» zu sein.

Im Jahr 2016 übernahm er die Leitung des Private Banking in mehreren Mittelland-Kantonen, bevor er im Herbst 2022 zum Regionenleiter der CS aufstieg. Damals stemmte er sich vehement gegen den Abwärtstrend bei der angeschlagenen Grossbank, wie er auch in einem Gespräch mit der «Solothurner Zeitung» (Artikel bezahlpflichtig) erläuterte.

UBS vertraut auf eigene Kräfte

Arregger galt bei der Bank als «CS» durch und durch; insofern stellt sich die Frage, wie wohl er sich im Dienste der einstigen Erzrivalin UBS gefühlt hätte.

Wie auch finews.ch berichtete, vertraut die Grossbank in der Region zumeist auf eigene Führungskräfte. Bei der UBS hat in Bern die eigene Kaderfrau Christa Emminger de Grenus die Regionaldirektion übernommen, Jürg Kaufmann das Private Banking. Direktor für die Region Aargau/Solothurn ist André Spycher, auch er ein Bisheriger der UBS.

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