Alt-Bundesrat Christoph Blocher hat «Signale», wonach es Interessenten für grössere UBS-Aktienpakete gibt. Er selber sei aber nicht an einer Beteiligung interessiert. 

Die Rettung der UBS hatte für die Schweizer Wirtschaft höchste Priorität. Der Bund musste aber nur eingreifen, weil es keine anderen Investoren gab, sagt Christoph Blocher in einem Interview mit der «Handelszeitung». Diese Situation sei jetzt vorüber, er erhalte «Signale, dass grössere Pakete gesucht» seien. Unter 18 Franken solle man aber nichts abgeben, empfiehlt der Unternehmer und Ex-Bundesrat.

Und er selber komme nicht als Paket-Käufer in Frage. Doch nun ergebe sich für den Bund eine Chance, aus seiner Investition bei der UBS auszusteigen. 

«Wenn privates Kapital vorhanden ist, gewinnbringend aussteigen!», rät Blocher Finanzminister Merz. Und weiter:  «Wenn Private die 6 Milliarden Franken des Bundes übernehmen, kann das ein Geschäft werden. Schliesslich erhält Bern noch 2 Milliarden Farnken Zinsen, also 8 Milliarden». 

«Too Big To Fail» darf nicht sein

Laut Blocher besteht noch immer Restrukturierungsbedarf. Es dürfe keine Unternehmen geben, die zu gross sind, um fallen gelassen zu werden. Danach könne man wieder an mehr Liberalisierung für die Banken denken. «Wenn CS und UBS einmal aufgeteilt sind, steht die Freiheit wieder im Vordergrund.»

In der Frage der Managerboni sieht Blocher die Lösung in einer jährlichen Wahl des Verwaltungsrats: Da die Aktionäre nicht im Stande seien, direkt über das Gehalt der Spitzenleute zu bestimmen, sei eine jährliche Wiederwahl des Aufsichtsgremiums die Lösung. In den USA sei dies bereits die Praxis. Durch dieses Modell können die Aktionäre jährlich die Leistung des Verwaltungsrats bewerten.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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