Der ehemalige Nationalbanker hat sich zu den Spekulationen um die Nachfolge von Credit-Suisse-Präsident Urs Rohner geäussert – und woher der nächste Crash droht.

Es war eine von sieben gewagten Prognosen der finews.ch-Redaktion fürs Jahr 2019: Urs Rohner trete noch vor Ablauf seiner Amtsperiode als Präsident der Credit Suisse (CS) zurück und werde von Philipp Hildebrand auf dem Posten beerbt. Nun hat der frühere Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und amtierende Vize beim weltgrössten Vermögensverwalter Blackrock zu just diesem Thema Stellung bezogen.

Die Nachfolge auf dem Präsidium der CS sei Sache des Verwaltungsrats und «keine Frage, mit der ich mich derzeit beschäftige», so sein Kommentar gegenüber der Schweizer Zeitung «Tagesanzeiger» (Artikel bezahlpflichtig). Allerdings sorge ihn auch die Lage der Schweizerischen Grossbanken, weil deren Börsenkurse so stark gesunken seien, so Hildebrand weiter. Ist dies etwa als Ansage zu werten, dass es Hildebrand selber besser machen könnte als die jetzige Führung? Eine klare Absage klingt jedenfalls anders.

Schützenhilfe für Thomas Jordan

Viel optimistischer als so manche Schweizer Bankmanager gab sich jedoch auch der Ex-Notenbanker nicht. So schliesst er etwa mit Blick auf den Handelskrieg zwischen den USA und China eine neuerliche Krise nicht aus. Hildebrand, der in der Finanzkrise an vorderster Front an der Rettung der Grossbank UBS beteiligt war, warnte vor falscher Zuversicht: 2008 hätten alle Notenbanken die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Weltwirtschaft unterschätzt.

Hingegen nahm der ehemalige SNB-Präsident die Geldpolitik seines Nachfolgers Thomas Jordan bei der Währungshüterin in Schutz. Die Kritiker an den Negativzinsen der Nationalbank würden den «grösseren Zusammenhang» nicht begreifen, fand Hildebrand. Die SNB habe einen gesetzlichen Auftrag zur Wahrung der Preisstabilität in der Schweiz. Leitzinsen, Notenbank-Bilanz und Frankenkurs hingen dabei zusammen und könnten nicht gesondert betrachtet werden.

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