Das Kürzel BWM steht für das preisgekrönte Trio Thomas Braun, Georg von Wyss und Erich Müller. Doch nun treten zwei dieser drei Fondsspezialisten zurück.
Nach mehr als 20 Jahren ist für Thomas Braun (Bild unten) und Erich Müller Schluss: Die beiden Partner der Zürcher Fondsboutique BWM ziehen sich aus dem Geschäft zurück. Wie BWM am Dienstag mitteilte, übernimmt der Dritte im Bunde, Georg von Wyss, die Mehrheit der Aktien sowie die Verantwortung über das Portfolio-Management.
Auch wenn die BWM-Fonds unter dem jüngsten Markteinbruch erheblich gelitten hätten, sei die momentan schwierige Situation nicht der Grund für die Rücktritte, sagte von Wyss im Gespräch mit finews.ch.
Langfristige Zukunft gesichert
«Das Thema Nachfolge war bei uns schon länger aktuell. Nun haben wir einen sehr guten Weg gefunden, der es erlaubt, unsere Mitarbeiter am Unternehmen zu beteiligen.» Die Mitarbeiter würden nun im Rahmen einer erweiterten Partnerschaft die Möglichkeit bekommen, sich an der Firma zu beteiligen. So sei die langfristige Zukunft der BWM gesichert, erklärte von Wyss weiter.
Die Firma wird weiterhin so heissen, zumal der 65-jährige Müller (Bild oben) als Verwaltungsrat dabei bleibt. Braun ist 64 Jahre alt. Von Wyss wird das Portfolio-Management nun zusammen mit den Analysten Pascal Prüss und Lars Selsas sowie Markus Kausse als Riskmanager führen. Daniel Jordan übernimmt die administrativen Aufgaben von Müller, Vertrieb und Marketing verbleiben bei Patrick Stauffer.
«Value war out»
«Ich habe keinerlei Absicht, zurückzutreten», bekräftigt von Wyss. «Im Gegenteil: Ich will es jetzt nochmals wissen.» Er räumt ein, in den letzten Jahren eine eher enttäuschende Performance erzielt zu haben. «Value war out – aber wir haben auch Fehler gemacht», sagt er. Aufgrund des Corona-Crashes haben die Fonds im laufenden Jahr 42, 39 und 38 Prozent verloren. Auch Geldrücknahmen habe es gegeben.
Bekannt ist das Investment von BWM in die Credit Suisse, das sich nicht den Vorstellungen gemäss entwickelt hat. Der Flaggschiff-Fonds Classic Global wurde mehrfach ausgezeichnet. Er erzielte seit seiner Auflegung eine Performance von 237 Prozent, der MSCI-Aktienindex dagegen ein Plus von knapp 100 Prozent.
