Der ehemalige Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse ist unter die Unternehmensgründer gegangen, wie Recherchen von finews.ch zeigen.

Mit seinem Austritt aus der Credit Suisse (CS) Ende vergangenen April hat Urs Rohner auch alle anderen bisherigen Engagements in der Finanzbranche aufgegeben. Darunter waren Mandate beim Institute of International Finance und bei der European Banking Group.

Damit zog der 60-jährige Rohner eine Art Schlussstrich unter seine Banken-Karriere, nachdem er in seinen zehn Jahren als CS-Verwaltungsratspräsident ein Trümmerfeld in der zweitgrössten Bank der Schweiz hinterlassen hat.

Neu auch Cyber Security

Die CS steht nach ihren verlustreichen und die Reputation der Bank schädigenden Engagements mit dem privaten Hedgefonds Archegos und mit dem inzwischen insolventen australischen Financier Lex Greensill vor grösseren strategischen Veränderungen.

Rohner nutzte indessen seine bei der CS aufgebauten Beziehungen für neue Mandate: Bei Investcorp, einer in Bahrain ansässigen auf Alternative Anlagen spezialisierten Gesellschaft, sitzt er im International Advisory Board. Im Zürcher Seefeld hat Rohner zudem seine eigene Beratungsfirma Rohner & Co. AG gegründet.

Bislang noch nicht bekannt ist seine Tätigkeit im Bereich von Cyber Security: Doch Rohner hat vor einigen Monaten das Unternehmen Vega Cyber Associates gegründet. Das geht aus den Personenangaben zu Rohner auf der Investcorp-Seite hervor wie auch aus dem Schweizer Handelsregister.

Produkte aller Art

Dort ist allerdings Rohner nicht aufgelistet. Als einziger Repräsentant von Vega Cyber Associates erscheint nur Pascal Oehri, der ein Partner der Wirtschaftskanzlei Wenger & Vieli ist.

Das Unternehmen ist mit einem Aktienkapital von 100'000 Franken ausgestattet und gibt als Zweck an, Produkte «aller Art im Bereich von Technologie und Sicherheit» zu entwickeln und entsprechende Dienstleistungen anzubieten. Weder Oehri noch Rohner gaben auf Anfrage von finews.ch weitere Auskünfte.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.71%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.58%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.15%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.04%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.53%
pixel