Der Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, António Horta-Osório, trug am gestrigen Investorentag in London einen «Remambrance Poppy» am Revers. Was hatte das zu bedeuten?

Jedes Jahr ab Mitte Oktober gehört es in der britischen Öffentlichkeit zum guten Ton, die «Poppy» zu tragen. Ob Moderatoren im Fernsehen, Politiker oder die königliche Familie, kaum jemand ist ohne zu sehen. Für Personen des öffentlichen Lebens ist es fast obligatorisch.

So ist es also nicht verwunderlich, dass auch der Credit Suisse-Präsident António Horta-Osório sich dieser Gepflogenheit nicht entzieht. Immerhin war der portugiesisch-britische Doppelbürger zehn Jahre lang CEO bei der britischen Traditionsbank Lloyds. Zudem wurde ihm in diesem Jahr von der Queen für seine Verdienste in der Finanzbranche und für sein Engagement im Bereich der psychischen Gesundheit und der Kultur als «Knight Bachelor» der Titel «Sir» verliehen.

Poppy Appeal

Das Symbol der Mohnblume steht in Grossbritannien und den Ländern des Commonwealth für die Erinnerung an die Gefallenen der Kriege des Landes, insbesondere der beiden Weltkriege. Jedes Jahr verkauft die Veteranenorganisation Royal British Legon (RBL) die Ansteckblumen aus Papier während der Spendensammlung Poppy Appeal im Vorfeld des Jahrestages des Kriegsendes des ersten Weltkriegs am 11. November.

Poppy RBL
(Bild: Shutterstock)

Immer wieder entbrennen an dem Symbol allerdings auch Kontroversen. Das Tragen gilt auch als Ausdruck von Patriotismus und «Britishness». Insbesondere in Kriegszeiten, etwa während des Falklandkrieges oder während der Golfkriege und dem Afghanistaneinsatz wird es entweder als Zeichen der Unterstützung und Solidarität für die Soldaten oder als Ausdruck von britischem Chauvinismus und Nationalismus interpretiert.

Einer der bekanntesten Verweigerer ist etwa der TV-Journalist John Snow, der den Druck, die Mohnblume zu tragen, einmal als «poppy fascism» bezeichnet hat.

Flanderns Felder

Die Anstecknadeln erinnern an den roten Klatschmohn, der auf den Schlachtfeldern und Gräbern des ersten Weltkrieges in Frankreich und Belgien geblüht hat. Zudem stehen sie in Bezug zu einem berühmten Gedicht des kanadischen Soldaten, Dichters und Arztes Lieutenant-Colonel John McCrae aus dem Jahr 1915, das mit der Zeile beginnt: «In Flanders fields the poppies blow»

Bereits seit 1921 wird in Grossbritannien mit dem Verkauf der Poppys Geld für Veteranen gesammelt. Auch heute noch unterstützt die RBL Soldaten und Veteranen der britischen Streitkräfte und organisiert die jährlichen Gedenkveranstaltungen zum Remembrance oder Armistice Day am 11. November.

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