Die Schweizer Vorsorgeeinrichtungen konnten im abgelaufenen Jahr 2021 stark von den guten Kapitalmärkten profitieren. Doch mit Blick in die Zukunft gibt es nicht nur gute Nachrichten.

Das Jahr 2021 ist für zahlreiche Pensionskassen erfolgreich zu Ende gegangen. Eine typische Schweizer Pensionskasse erzielte im vierten Quartal 2021 eine Rendite von 2,5 Prozent, wie aus dem jüngsten Swiss Pension Finance Watch der Beratungsgesellschaft Willis Towers Watson hervorgeht. Die Firma untersucht vierteljährlich, wie sich die Kapitalmarkt-Entwicklungen auf die Finanzierung der Vorsorgepläne in der Schweiz auswirken.

Bereits seit einigen Tagen machen die Erfolgsmeldungen bei der Anlageperformance von einzelnen Pensionskassen die Runde. Aufgrund der boomenden Kapitalmärkte konnten zahlreiche Vorsorgeeinrichtungen fast zweistellige Renditen erzielen.

Von der UBS hiess es zur Pensionskassen-Performance, dass die Werke allein im vergangenen Dezember nach Abzug von Gebühren eine durchschnittliche Performance von 1,39 Prozent erreichten.

Enorme Unterschiede

Das beste Ergebnis von 3,07 Prozent lieferte eine grosse Pensionskasse mit mehr als 1 Milliarde Franken an verwalteten Vermögen. Das schlechteste Ergebnis war mit 0,13 Prozent immer noch positiv und bei einer kleinen Pensionskasse mit weniger als 300 Millionen Franken an Vorsorgevermögen zu finden. Es gibt also durchaus grosse Differenzen zwischen den einzelnen Instituten – das ist ein erstes Omen.

Die von der UBS betrachteten Vorsorgeeinrichtungen konnten 2021 eine Gesamtjahresrendite von 8,06 Prozent erwirtschaften. Im Jahr 2020 hatte der Wert noch bei 4,09 Prozent gelegen. Seit Messbeginn im Jahr 2006 stünde die Rendite somit bei 77,62 Prozent, hiess es weiter. In schlechten Jahren, wie etwa während der Finanzkrise im Jahr 2008, war die durchschnittliche Rendite nach Gebühren über alle Pensionskassen gesehen nämlich auf –12,84 Prozent zu erliegen gekommen.

Gegenläufige Bewegungen

Die Vorsorgeverpflichtungen beendeten das Jahr laut Willis Towers Waston auf dem stärksten Stand in der Geschichte dieses Index. Die im Laufe des vierten Quartals verzeichnete positive Rendite der Vermögenswerte der Pensionskassen wurde durch den Rückgang des Diskontierungs-Satzes nur teilweise gemindert, sodass der Pensionskassen-Index bis zum Jahresende einen Anstieg von 1 Prozent realisierte.

Die Vermögenswerte stiegen im Quartal um 2,5 Prozent, während die Renditen auf Unternehmensanleihen zum Jahresende rund 7 Basispunkte niedriger waren als am Ende des dritten Quartals 2021. Der Deckungsgrad, also das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen, stieg von 117,0 Prozent am 30. September 2021 auf 118,0 Prozent zum Jahresende 2021.

Horrender Abschreibungsbedarf

Allerdings dürfte es nicht so weitergehen. Die Berater warnen in ihrer Analyse, dass an den vergangenen Sitzungen der US-Notenbank Fed der Ton bezüglich Zinserhöhungen zunehmend schärfer geworden sei. Die Aussicht auf steigende Leitzinsen hat nämlich erhebliche Auswirkungen auf institutionelle Anlageportfolios – insbesondere in Bezug auf die Renditen von festverzinslichen Anlagen. 

Bei einem schnellen Zinsanstieg droht den Gesellschaften horrender Abschreibungsbedarf auf die grosse Anlagekategorie Bonds und damit ein markanter Rückgang der Performance der Kapitalanlagen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.19%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.56%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.41%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.23%
pixel