Die Schweizerische Nationalbank hält auch russische Wertpapiere in ihrer Bilanz. Nun überlegt sich die Währungshüterin, was damit zu tun ist.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist eine der weltweit wichtigsten Investorinnen und hält ein globales Portfolio an Wertpapieren, welches sie im Zuge ihrer Währungspolitik fortlaufend erweitert hat. Insgesamt sitzt die SNB auf einem Vermögen von 1'000 Milliarden Franken.

Einen kleinen Teil davon, nämlich weniger als 0,05 Prozent der Devisenreserven, hält sie in Wertpapieren mit einem Russland-Bezug, wie die Pressestelle auf Anfrage von finews.ch am (gestrigen) Montag erklärte. Insgesamt handelt es sich hier um einen Gegenwert eines dreistelligen Millionenbetrags, wie die SNB weiter ausführt.

Fragen zum Wert

Trotz der vergleichsweise geringe Anzahl von Wertpapieren mit Bezug zu Russland ist die SNB gefordert im Umgang mit diesen Papieren. Abgesehen davon, dass die Wirtschaftskrise, welche sich in Russland immer deutlicher manifestiert, diese Anlagen in ihrem Wert beeinflussen dürfte, stellt sich natürlich die Frage, ob die SNB diese Anlagen weiter behalten soll. Geschäftsbanken wie die UBS haben Medienberichten zufolge etwa russische Anleihen in den Kundenportefeuilles auf Null abgeschrieben.

«Die SNB prüft derzeit unter Einhaltung der Sanktionen, ob diese Wertpapiere gehalten oder verkauft werden», so die Pressestelle.

Die SNB schliesst in ihrem Portfolio den Kauf von Aktien von Firmen aus, welche geächtete Waffen herstellen oder aber die Natur übermässig schädigen. Auch aus dieser Warte stellt sich die Frage, wie mit Wertpapieren eines Landes umgegangen werden soll, das soeben einen Angriffskrieg gegen ein Nachbarland eingeleitet hat.

Sanktionsregime übernommen

Angesichts der in den vergangenen Jahren stärker werdenden Kritik an den wenigen Ausnahmekriterien für die Anlagen der SNB würde es überraschen, wenn sie sich hier nicht schnell von diesen Wertpapieren trennen würde – nicht zuletzt da es ja um eine vergleichsweise geringe Summe geht. Schliesslich braucht die SNB keine zusätzliche Kritik von Seiten der Politik und sie ist trotz ihrer Unabhängigkeit natürlich eine Institution, welche dem Gesamtwohl der Schweiz dient.

Erst gestern hat die Schweizer Regierung beschlossen, die Sanktionen der Europäischen Union integral zu übernehmen. Dabei wurde auch bekannt, dass die SNB keine Geschäftsbeziehungen mit der russischen Zentralbank pflegt. Diese besitzt aber kleinere Depots bei Schweizer Geschäftsbanken.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.46%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.18%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.84%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.25%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.26%
pixel