In einer neuen Studie warnt die Grossbank vor den Kosten einer Aufspaltung der Eurozone. Wahrscheinlicher sei eine gemeinsame Finanzpolitik.

Kein Euro-Land kann gemäss Satzung aus der Eurozone rausgeschmissen werden. Und die angeschlagenen Länder müssten sich gemäss drei UBS-Ökonmen hüten, selber auszutreten.

Sie warnen aber in ihrer neusten Studie «Euro break-up – the consequences» auch die wirtschaftlich starken Länder wie Deutschland vor solch einem Schritt. Auch ihre Bürger hätten darunter stark zu leiden.

Bruttosozialprodukt Griechenlands würde sich halbieren

Würde ein wirtschaftlich schwaches Land wie Griechenland den Euro verlassen, käme das seine Einwohner auf 9'500 bis 11'500 Euro pro Kopf zu stehen, nur im ersten Jahr. Dies summiere sich bis zur Hälfte des Bruttosozialprodukts.

Dazu addieren sich laut den drei UBS-Ökonomen Stephane Deo, Paul Donovan und Larry Hatheway in den Folgejahren Kosten von jeweils 3'000 bis 4'000 Euro pro Person.

Deutschland würde sich selber schaden

Würde Deutschland aus dem Euro ausbrechen, kostete das jeden Deutschen, Erwachsenen wie Kind, im ersten Jahr 6'000 bis 8'000 Euro oder 20 bis 25 Prozent des Bruttosozialprodukts. In den Folgejahren kämen Kosten von 3'500 bis 4'500 Euro pro Kopf hinzu. 

Die Wahrung der Eurozone ist dagegen laut den drei Bankökonomen ungleich billiger: Die Kosten für eine Rettung Griechenlands, Irlands und Portugals veranschlagen die Bankökonomen auf einmalige 1'000 Euro pro Person.

«Der Euro funktioniert nicht»

«Mit der heutigen Struktur und mit den heutigen Mitgliedern funktioniert der Euro nicht», schreiben die UBS-Ökonomen. Noch letztes Jahr gingen sie davon aus, dass die wirtschaftlich stärkeren Nordstaaten oder Deutschland alleine aus der Einheitswährung austreten würden und sich der Euro in eine Nord- und Südzone aufspalten könnte.

Jetzt schliessen sie das praktisch aus. Das Lieblingsszenario der drei ist eine zwar schmerzvolle, aber unausweichliche, weitere Integration in Richtung gemeinsame Finanzpolitik. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Europa sonst an Einfluss auf der Welt verlöre.

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