Trotz steigender Immo-Preise bleibt Risiko moderat
Am Schweizer Immobilienmarkt hat sich die Preisentwicklung im ersten Quartal weiter beschleunigt. Laut UBS bleibt das Blasenrisiko aber dennoch «moderat». Die jüngsten Marktdaten deuten auch im April auf eine Fortsetzung des Trends hin.
Der von der UBS berechnete «Swiss Real Estate Bubble Index» stieg im ersten Quartal 2025 von revidierten 0,25 auf 0,29 Indexpunkte leicht an. Das Risiko einer Immobilienblase wird damit weiterhin als moderat eingestuft, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Die Spanne für ein erhöhtes Risiko beginnt für die Experten der Grossbank ab einem Indexstand von 1,0 Punkten, oberhalb von 2,0 Punkten wäre es «akut».
Gleich mehrere Faktoren würden es als unwahrscheinlich erscheinen lassen, dass es zu einer deutlichen Preiskorrektur kommen könnte. Dabei wird verwiesen auf die niedrigen Nutzungskosten von Wohneigentum im Vergleich zur Miete, die insgesamt moderate Hypothekarnachfrage und die sich weiter verlangsamende Wohnbautätigkeit.
Hohe Preisdynamik
Im Quartalsvergleich stiegen die Eigenheimpreise nominal um 1,5 Prozent, wie es weiter heisst. Damit hätten sie den höchsten Anstieg seit Mitte 2022 verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr verteuerten sich die Eigenheime um 3,2 Prozent, was real 2,8 Prozent entspricht.
Die Angebots- und Bestandsmieten legten in den ersten drei Monaten des Jahres um 2,2 Prozent zu, respektive 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Dynamik bei den Angebotsmieten habe deutlich abgenommen. Der im März 2025 gesunkene Referenzzinssatz dürfte den Anstieg der Bestandsmieten in den kommenden Quartalen dämpfen, so die Erwartung der UBS.
Die UBS berechnet den sogenannten Blasenindex anhand von einer Reihe von Kenngrössen. Dabei spielen etwa Ungleichgewichte bei der Entwicklung der Immobilienpreise zu dem Mieten, der Bautätigkeit, den Haushaltseinkommen, der allgemeinen Inflation oder der Konjunktur eine Rolle.
Regionale Ungleichgewichte
(Grafik: UBS)
Bei der regionalen Entwicklung werden hohe Ungleichgewichte praktisch ausschliesslich in den Tourismusregionen Graubündens gesehen. Dies sei eine Folge des Zweitwohnungsbooms vor dem Hintergrund des knappen Angebots.
In der Westschweiz werden einzig in den Regionen Lausanne und Yverdon erhöhte Ungleichgewichte gesehen. Durch die unterdurchschnittliche Preisentwicklung bestehe in der Region Genf kein erhöhtes Ungleichgewicht mehr. In der Deutschschweiz wird nur in der Region Einsiedeln ein hohes Ungleichgewicht ausgemacht.
Weiterer Anstieg im April
Auch im April dürften die Preise für Wohnimmobilien weiter gestiegen sein. Darauf deuten die von ImmoScout24 und dem Beratungsunternehmen Iazi erhobenen Daten hin.
Demnach stiegen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und diejenigen für Einfamilienhäuser um 0,1 Prozent.
Laut der am Donnerstag publizierten Markterhebung habe es jedoch klare regionale Unterschiede gegeben. Am stärksten stiegen die Preise für offerierte Eigenheime in der Genferseeregion (+1,1 Prozent), der Nordwestschweiz (+1,0 Prozent) und der Zentralschweiz (+0,9 Prozent). In der Grossregion Zürich betrug der Anstieg 0,5 Prozent.
(Grafik: ImmoScout24)
Rückläufig waren demnach die Angebotspreise im Mittelland (–0,5 Prozent), der Ostschweiz (–1,3 Prozent) und im Tessin (–1,8 Prozent).
Bei den Eigentumswohnungen kletterten die Preise in der Zentralschweiz (+1,2 Prozent) und in der Nordwestschweiz (+1,1 Prozent) am kräftigsten, gefolgt von der Region Genfersee (+0,9 Prozent) und Tessin (+0,8 Prozent). Gering war der Anstieg in Zürich mit +0,1 Prozent, und in der Ostschweiz wurden die Wohnungen mit einem Minus von 0,7 Prozent etwas günstiger angeboten.