Die Karten im Private-Banking werden neu gemischt. Der Vermögensverwalter aus der Rhonestadt will Kundengelder von einer halben Milliarde akquirieren.

«Wir suchen Vermögensverwalter, die wir in unser Unternehmen integrieren können», sagte François Reyl unlängst gegenüber diversen Westschweizer Medien. Er ist der Sohn von Dominique Reyl, der1988 das in Genf domizilierte Finanzhaus Reyl & Cie gegründet hat. Das Unternehmen zählt gemäss Brancheninsidern zu den «rising stars» in der Schweizer Privatbanken-Szene.

Reyl & Cie verwaltet aktuell 2 Milliarden Franken. Kapitalzuflüsse konnte das Unternehmen in der letzten Zeit vor allem im Private-Banking verzeichnen, während das Asset-Management bis etwa Februar Kapitalverluste einfuhr. Der Chef gibt sich für die Zukunft jedoch optimistisch: «Wir sind daran, im Asset-Management-Geschäft zuzulegen.»

Tiefe Bewertungen, attraktive Möglichkeiten

Um sich noch besser zu positionieren, will das Unternehmen nun einen Konkurrenten mit Kundengeldern von bis zu 500 Millionen Franken übernehmen. Diese Absicht deutet einen Strategiewechsel bei Reyl & Cie an. In der Unternehmensgeschichte gab es bis jetzt keine solchen Deals. «Bis jetzt waren die Übernahme-Chancen aber auch rar und teuer»,  sagt François Reyl. Die Krise habe das nun geändert: Die Bewertungen seien stark gefallen und hätten attraktive Möglichkeiten geschaffen.»

Der Druck auf Asset-Manager und Privatbanken hat sich durch die Wirtschaftskrise tatsächlich massiv erhöht. Fallende Einnahmen und niedrigere Profite zwingen immer mehr Unternehmen zu Konsolidierungsmassnahmen. So zu sehen am aktuellsten Beispiel: Der Übernahme des italienischen Vermögensverwalters Alpha SIM durch die Bank Julis Bär.

 

 

 

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