Die UBS-Investmentbank will unter ihrem Chef Andrea Orcel mehr als ein Dutzend hochkarätiger Banker mit «grauen Schläfen» engagieren.

Nachdem sich die UBS in der Investmentbank personell einer längeren Diät unterzogen habe, plane nun Chef-Investmentbanker Andrea Orcel (Bild) eine Offensive, schreibt die britische Branchenzeitung «Financial News» unter Berufung auf Personen, die mit der Sache vertraut sein sollen.

Allerdings wolle die Bank nicht einfach ein Heer neuer Banker einstellen, sondern konzentriere sich auf so genannte «Senior Rainmakers». So heissen Banker, die sich über lange Jahre einen Namen als erfolgreiche «Geschäfte-Macher» geschaffen haben

Handlungsbedarf in den USA

Orcel wolle in den kommenden Jahren über ein Dutzend erfahrene Banker mit «grauen Haaren» rekrutieren, sagte ein UBS-Top-Manager der Zeitung.

Insbesondere in den USA, wo die Bank im vergangenen Jahr den Abgang mehrerer Spitzenleute hinnehmen musste, will Orcel die entstandene Lücke rasch wieder schliessen.

Auf- und Ausbau in Europa

Bereits engagieren konnte die UBS den 53-jährigen Laurence Grafstein als Leiter des M&A-Teams in der Region Americas. Grafstein war zuvor im Investmentbanking von Rothschild tätig gewesen. In diesem Monat kam ausserdem der 46-jährige Steve Pierson als Co-Head des Bereichs Financial Institutions in Americas neu hinzu.

In Europa dagegen konnte die Bank in diesem Jahre ihre Liste von namhaften Bankern, zu denen unter anderem David Soanes (Global Head of Financial Institutions) und James Hartop (Leiter des Coverage and Advisory Geschäfts in Europa) gehören, in rascher Folge ergänzen.

Wildern bei der Konkurrenz

So stiess im Januar der 48-jährige Piero Novelli als Chairman of Global Mergers & Acquisitions von Nomura zur UBS. Einen Monat später stellte sie den 53-jährigen Mark Yallop, ehemaliger COO von Icap, als Head of UK ein.

Im April wurde sodann der 46-jährige William Vereker ebenfalls von Nomura abgeworben, um das europäische Investmentbanking-Geschäft der UBS zu leiten, und im vergangenen August ernannt die Schweizer Grossbank den 48-jährigen Robin Osmond zum Chief Operating Officer im Bereich Corporate Client Solutions. Er war zuvor globaler Leiter des Investmentbanking bei HSBC.

Andrea Orcel wechselt die Strategie

Demnächst soll Amir Hoveyda, der auf eine 25 Jahre lange Karriere im Investmentbanking zurückblickt, von StormHarbour zur UBS stossen.

Die Anstellungen solcher Mitarbeiter soll ein klares Signal dafür sein, dass Orcel jene Bereiche, welche die UBS im Investmentbanking behalten will, zum Erfolg führt. Diese Strategie ist denn auch ein Bruch mit der bisherigen, sonst üblichen Kultur, vor allem junge Talente heranzuziehen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.46%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.73%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.08%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.06%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.65%
pixel