Die Schweizer Grossbank UBS wartet in einem schwierigen Umfeld mit mehr als zwei Milliarden Franken an Gewinn im dritten Quartal 2015 auf. Allerdings plant das Unternehmen auch weitere Massnahmen, um die negativen Einflüsse abzufedern.

Die Schweizer Grossbank UBS hat im dritten Quartal 2015 einen Reingewinn von 2,1 Milliarden Franken erzielt, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Damit liegt das Ergebnis deutlich über den Erwartungen. Der Konsens der Analystenschätzungen lag bei 1,7 Milliarden Franken.

Gegenüber den Vorquartal entspricht der neuste Gewinn einer Steigerung von rund 70 Prozent. Und vor Jahresfrist hatte der Quartalsgewinn 762 Millionen Franken betragen, wie aus den Unterlagen ersichtlich wird.

Das Resultat enthält allerdings eine Nettosteuergutschrift von 1,3 Milliarden Franken, die hauptsächlich auf eine Netto-Höherbewertung von latenten Steueransprüchen, auf einen Nettoaufwand von 592 Millionen Franken infolge von Rückstellungen für Rechtsfälle, regulatorische  Angelegenheiten sowie auf Restrukturierungskosten von 298 Millionen Franken zurückzuführen ist.

Viele geopolitische Probleme

Die UBS bleibt gemäss weiteren Angaben die am besten kapitalisierte globale Grossbank. Per 30. September 2015 betrug ihre harte Kernkapitalquote (CET1) für systemrelevante Schweizer Banken gemäss Basel III auf Basis einer vollständigen Umsetzung 14,3 Prozent und lag damit über dem Ziel von mindestens von 13 Prozent.

In Ihrem Ausblick bis Ende Jahr stellen die UBS-Verantwortlichen fest, dass viele gesamtwirtschaftliche Herausforderungen und geopolitische Probleme bestehen blieben und in absehbarer Zukunft wahrscheinlich auch nicht gelöst werden dürften. Zudem würden die jüngst vorgeschlagenen Änderungen der «Too big to fail»-Bestimmungen in der Schweiz erhebliche Zinsaufwendungen für die Bank nach sich ziehen.

Schwieriges Umfeld

Hinzu kämen die entgegen den Markterwartungen ausgebliebenen Zinserhöhungen, eine negative Marktperformance in bestimmten Anlageklassen und die schwache Entwicklung des Euro gegenüber dem Franken im Jahresverlauf, schreibt die UBS.

Und folgert daraus: «Wir sind dabei, Massnahmen umzusetzen, um diese Effekte abzufedern. Gleichzeitig arbeiten wir darauf hin, die angestrebte Rendite auf das Eigenkapital abzüglich Goodwill und anderer immaterieller Vermögenswerte kurz- bis mittelfristig zu erreichen.»

Latente Steueransprüche

Ausserdem rechnet die UBS damit, im vierten Quartal 2015 weitere latente Steueransprüche von ungefähr 500 Millionen Franken zu aktivieren. Im dritten Quartal erfolgte eine Nettohöherbewertung von latenten Steueransprüchen, hauptsächlich in den USA, von 1,5 Milliarden Franken.

Diese Höherbewertung sei durch aktualisierte Gewinnprognosen und eine Verlängerung des für den steuerpflichtigen Gewinn geltenden Prognosezeitraums, der für die Bewertung der latenten Steueransprüche herangezogen wird, bedingt, schreibt die UBS.

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