Eine kleine in Genf ansässige Privatbank ist einem Zeitungsbericht zufolge auf den Radar einer italienischen Grossbank gerückt. Die Übernahmegespräche sind offenbar schon weit gediehen.

Italiens zweitgrösste Bank Intesa Sanpaolo hat ein Auge auf die Genfer Banque Morval geworfen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur «AWP» am Mittwoch mit Verweis auf einen Artikel der italienischen Tageszeitung «Il Sole 24 Ore».

Die Bankengruppe mit Hauptsitz in Turin will für die 1989 gegründete Genfer Privatbank zwischen 150 bis 250 Millionen Euro auf den Tisch legen, wie es weiter hiess.

Banque Morval verwaltet eigenen Angaben zufolge Vermögen von rund 3 Milliarden Euro und beschäftigt 70 Angestellte. Neben dem Hauptsitz in Genf unterhält sie auch eine Filiale in Lugano. Sie wird zu 100 Prozent von der Holding Morval Vonwiller gehalten, die der italienischen Familie Zanon di Valgiurata gehört.

Zweites Tor zur Schweiz

Die Banque Morval zählt laut Finanzkreisen zu jenen Instituten, die nach einem Käufer für ihre teils unstrukturierten Portfolios suchen, wie auch finews.ch unlängst berichtete.

Die Übernahme würde für Intesa Sanpaolo einen weiteren Zugang zur Schweiz eröffnen. Das italienische Institut ist hierzulande bisher mit der Vermögensverwaltungs-Einheit Intesa Sanpaolo Private Banking in Lugano vertreten.

Auf Einkaufstour

Gemäss dem Bericht sind noch einige Einzelheiten ungelöst, zudem stehen Behördenzulassungen aus. Die Ankündigung der Übernahme dürfte in den kommenden Wochen erfolgen. Banque Morval würde im Anschluss in die zur Intesa Sanpaolo Private Banking gehörende Fideuram integriert.

Intesa Sanpaolo ist auch in der Heimat auf Einkaufstour. So wird sie die zwei schwer angeschlagenen Institute Banca Popolare di Vicenza und Banca Veneto übernehmen.

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