Die von Jan Schoch kürzlich gegründete Flynt Bank ist nur noch ein Scherbenhaufen. Der digitale Wealth Manager für Superreiche muss seine selbstentwickelte IT-Plattform verkaufen. CEO und Präsident treten ab.

Die in Zug ansässige und von Jan Schoch vor rund drei Jahren gegründete Flynt Bank erleidet kurz nach ihrem offiziellen Start im vergangenen August Schiffbruch. Flynt verkauft ihre selbst entwickelte IT-Plattform, das sogenannte «Worth Ecosystem», an eine Gruppe von Schweizer Unternehmern, wie Flynt in einer Mitteilung  am Mittwoch schreibt. Diese gehören bereits zum Kundenkreis von Flynt. Über die Details der Transkation sei Stillschweigen vereinbart worden.

Flynt verspreche sich aus der Transaktionen einen «erheblichen Mittelzufluss» bis Jahresende. Stutzig mach der Nachsatz, die Bank sei bis Ende des Jahres ausreichend kapitalisiert. Über weitere Änderungen in der Kapitalstruktur, der Strategie und der Governance werde rechtzeitig informiert.

Geschlossener Abgang

Beim «Worth Ecosystem» handelt es sich das Kernstück des umfassenden Ökosystems für Wealth Management, namens «Flynt Wealth Ecosystem». Dies ist eine Plattform, welche die Vermögensstruktur von sehr wohlhabenden Personen in Gänze darstellt, also auch nicht bankfähige Vermögenswerte miteinbezieht, worüber auch finews.ch berichtete. Die Zukunft von Flynt steht damit in den Sternen.

Dafür spricht auch der praktisch geschlossene Abgang des Verwaltungsrates sowie des CEO  Stijn Vander Straeten. Er werde Flynt per 31. Januar 2018 verlassen. Im Verwaltungsrat haben Peter Forstmoser, Daniel Halter, Elgar Fleisch und Tze Hoe Chan geschlossen ihren Rücktritt erklärt. Damit verbleibt im Gremium nur noch Jasmin Schmuki, Schochs Vertraute. 

Zu hoch geflogen

Schoch liess sich in der Mitteilung zitieren: «Ich möchte Peter Forstmoser, Daniel Halter, Elgar Fleisch, Tze Hoe Chan und Stijn Vander Straeten meinen tief empfundenen Dank ausdrücken. Mit ihrer Bereitschaft, in der anspruchsvollen und natürlich immer wieder mit unternehmerischen Risiken behafteten Gründungsphase eines Unternehmens im Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung tätig zu sein, haben sie sich über die Flynt Bank hinaus auch um die Gründerszene der Schweiz verdient gemacht».

Für den einstigen Überflieger in der Schweizer Finanzbranche kommt es derzeit ganz dick. Vor wenigen Wochen wurden Schoch als CEO von Leonteq entlassen, woraufhin er alle seine Anteile am von ihm mitgründeten Unternehmen verkaufte.   

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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