Organigramm ab Februar 2018

UBS GWM kl

Dem Vernehmen hat sich Stadler mit Raphael einen harten Kampf um die jeweiligen Kundenvermögen geliefert. Es war eine klassische Auseinandersetzung um Macht und Einfluss innerhalb der UBS beziehungsweise um deutlich mehr als 600 Milliarden Franken an Kundengeldern und rund 1'200 Kundenberater. Gewonnen hat der Zürcher Oberländer mit Abschluss der Hochschule St. Gallen (HSG).

Auf dem Papier hat Stadler einen eigentlichen Siegeszug vollbracht. Denn mit der Fusion der beiden Wealth-Management-Einheiten hat er auch das Sagen über die UHNWI-Kundenberater in den USA. Der bisherige Leiter dieser Einheit, John Mathews, rapportiert künftig an ihn.

Höchste Priorität

Welche Bedeutung Stadlers neue Position hat, illustrieren einige Zahlen: Weltweit verwaltet die UBS 2,3 Billionen Franken an Kundengeldern. Davon stammen 1,1 Billionen Franken von UHNWI-Kunden. Somit leitet Stadler nun die mit Abstand bedeutendste Wealth-Management-Einheit der UBS.

Diesen Stellenwert unterstrich kürzlich auch UBS-Chef Sergio Ermotti, als er erklärte, die Vereinheitlichung des UHNWI-Geschäftes habe oberste Priorität im Wealth Management.

Behält er die Kontrolle?

Die erste grosse Frage für Stadler lautet nun: Behält er im Global Wealth Management die finanzielle Kontrolle (im Jargon 'profit and loss') über das UHNW-Segment? Die UBS wollte auf Anfrage von finews.ch dazu keinen Kommentar abgeben. Die zweite grosse Frage lautet: Ist Stadler der Aufgabe gewachsen, auch die deutlich unabhängiger agierenden amerikanischen UHNWI-Kundenberater unter seiner Fittiche zu führen?

Beobachter trauen ihm das durchaus zu. Stadler habe innerhalb der UBS einige Widerstände überwinden müssen, um das UHNWI-Geschäft zu der Relevanz aufzubauen, welches es heute innerhalb der Grossbank geniesse.

Stossend für feinfühlige Schweizer Banker

Er habe die UBS als «Bank für Milliardäre» positioniert, indem er nach Überwindung der Finanzkrise den Konkurrenten Credit Suisse, Citigroup oder J.P. Morgan Marktanteile wegschnappte.

Seinen amerikanisch geprägten Stil mag mancher feinfühlige Schweizer Banker als stossend empfinden. Doch Stadler kann – im Gegensatz zu manchem Swiss Banker – ohne weiteres vor einem internationalen Publikum auftreten und seine Sache eloquent und überzeugend vertreten, wie Branchenleute gegenüber finews.ch erklärten.

MBA von Harvard kommt an

Bei seinem künftigen Wirken in den USA sei seine Vergangenheit bei J.P. Morgan sicherlich auch ein Pluspunkt. Sein an der US-Eliteuniversität Harvard absolvierter MBA werde bei den US-Beratern und -Kunden ohne Zweifel gut ankommen.

Die neue Grossdivision Global Wealth Management unter der Co-Leitung von Martin Blessing und Tom Naratil mag zwar nach aussen beeindruckend sein. Die darin wichtigste und für die UBS strategisch bedeutendste Einheit führt Stadler.

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