Nach rund zwei Jahren Entwicklungszeit startet die UBS in den USA mit einem Robo-Advisor. Werden dadurch die Kundenberater nun überflüssig?

In der Division UBS Wealth Management Americas hält ab sofort ein Roboadvisor Einzug. Dabei handelt es sich um eine digitale Plattform namens UBS Advice Advantage, wie das amerikanische Branchenportal «Financial Planning» vergangene Woche als erstes berichtete.

Demnach betrachtet die UBS den Robo-Advisor nicht als rein digitalen Service, sondern als ganzheitliche Lösung, die auch physische Beratungs-Elemente enthält. Die Plattform diene auch zur Unterstützung für die rund 7'000 Kundenberater, erklärte Richard Steinmeier, Leiter Digitalstrategie und Plattformen bei UBS Wealth Management USA.

Die neue Finanzdienstleistung entstand zusammen mit der kalifornischen Fintech-Schmiede Sig Fig. UBS ging zu diesem Zweck im Mai 2016 eine Allianz ein, wie auch finews.ch berichtete.

Teurer als Konkurrenzprodukte

Laut dem Bericht wurden UBS-Berater bewusst in den Entwicklungs-Prozess mit einbezogen, um herauszufinden, wie sie Kunden akquirieren und was sie dazu benötigen.

In diesem Kontext entstand unter anderem ein Instrument, das es Kunden ermöglicht, ihre Kontoverbindungen bei anderen Finanzinstituten mit dem UBS-Roboadvisor zu verbinden.

Im Vergleich zu anderen digitalen Beratungs-Tools ist jenes der Schweizer Grossbank indes teurer. Der minimale Anlagebetrag liegt bei 10'000 Dollar, die Kosten betragen 75 Basispunkte. Konkurrenzprodukte von Morgan Stanley oder Bank of America Merrill/Lynch sind bereits ab 5'000 Dollar nutzbar und kosten 35 beziehungsweise 45 Basispunkte.

Berater erhalten Provision

UBS begründet den höheren Preis mit der menschlichen Beratungs-Komponente. Hinzu kommt: Berater erhalten eine Kompensation, wenn sie UBS Advice Advantage mit ihren Kunden nutzen, wie es weiter heiss. Wie hoch diese Entschädigung ausfällt, wollte das Institut laut «Financial Planning» nicht offenlegen. Es handle sich aber um einen fortwährende Vereinbarung, solange der Berater bei der UBS bleibt und die Kunden den digitalen Service tatsächlich nutzen.

Wie gut der neue Service bei den US-Kunden ankommt, wird sich zeigen müssen. In Grossbritannien zumindest fiel die Begeisterung für digitale Berater bislang eher verhalten aus. Dort lancierte die UBS Anfang 2017 den Roboadvisor Smartwealth.

Im Interview mit finews.ch im vergangenen Dezember räumte der mittlerweile abgesetzte operative Leiter im UBS Wealth Management, Dirk Klee, ein, dass es sich bei Robo-Advisory noch um kein Massen-Phänomen handle.

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