Die Nachhaltigkeitsstrategie der UBS ist stark von Präsident Axel Weber geprägt. Christian Leitz, der die Umsetzung  mitverantwortet, sagt im Interview mit finews.ch, warum die Strategie für die Grossbank so wichtig ist.

Herr Leitz, die UBS hat sich in den vergangenen Jahren immer stärker Nachhaltigkeitszielen verpflichtet und die Bank entsprechend ausgerichtet. Was heisst Nachhaltigkeit eigentlich?

Vom Grundsatz her bedeutet Nachhaltigkeit langfristig zu denken und zu handeln. Das fängt bei Stabilität und wirtschaftlichem Erfolg an. Dazu gehören auch Geschäftsentscheidungen, Produkt- und Dienstleistungs-Angebote sowie unser Engagement für die Gesellschaft.

Ökologische oder soziale Themen stehen gar nicht im Vordergrund?

Das kommt auf den Blickwinkel an. Wenn man langfristig Erfolg haben möchte, muss man auf jeden Fall ökologische und soziale Themen berücksichtigen. Ein branchenfremdes Beispiel ist die Forstwirtschaft, sie steht am Ursprung des Nachhaltigkeitsbegriffes. Hier stellt sich dem Bewirtschafter andauernd die Frage, wie er mit der Grundressource Wald umgehen soll, um ihn langfristig – und eben nachhaltig – bewirtschaften zu können.

Also ging es in erster Linie darum, operative Risiken innerhalb der UBS soweit zu eliminieren, damit der langfristige Geschäftserfolg nicht gefährdet sein würde?

Neben Kapitalstärke und Effizienz ist Risikomanagement einer der Kernpfeiler für den nachhaltigen Erfolg einer Bank. Ein solides Risikomanagement, das auch operative Risiken und Umwelt- und Sozialrisiken mit einschliesst, ist essentiell. Aber es ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite sind die Geschäftsaktivitäten, Produkte und Dienstleistungen.

Können Sie ein Beispiel auf der Risikoseite machen?

Die Frage stellt sich uns beispielsweise im Umgang und in der Beziehung mit Kunden, die in einem kontroversen Wirtschaftszweig tätig sind...

Zum Beispiel in der Palmölproduktion oder im Bergbau...

...und ob man eine Geschäftsbeziehung ausschliesst oder versucht, auf das Unternehmen Einfluss auszuüben, die Geschäftspraktiken zu ändern. Wir verfolgen beide Ansätze.

«Die Herausforderung ist die Geschwindigkeit»

Es gibt aber auch weniger klare Fälle, bei denen es nachhaltiger ist, eine Firmenbeziehung zu nutzen, um den Kunden zu bewegen, seine Praktiken zu verbessern. Diese Diskussion wird heute in der Branche sehr stark geführt in Bezug auf die Frage, was nachhaltiger oder effektiver ist.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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